Formel 1 in Amerika: Wie sicher ist der Austin-GP?
Bei den Formel-1-Piloten kommt der GP in Austin sehr gut an
Es ist schon verrückt: Obwohl sich der Grand Prix in Austin bei Teams und Piloten gleichermassen grosser Beliebtheit erfreut, ist die Zukunft des Formel-1-Laufs von Texas ungewiss. Denn die Wirtschaftsexperten im Büro des texanischen Gouverneurs Greg Abbott haben entschieden, die jährliche Förderung des Rennens auf dem «Circuit of the Americas» von 25 auf 19,5 Millionen Dollar und damit um mehr als 20 Prozent zu kürzen.
Der Grund: Die Experten wendeten einen andere Berechnungsgrundlage als die früherer Rechnungsprüferin Susan Combs an, um die wirtschaftliche Rentabilität des Autorennens abzuschätzen. Combs hatte zusammen mit dem damaligen Gouverneur Rick Perry als Zuschuss für die Rennveranstalter die Summe von 250 Millionen Dollar für den Zeitraum von zehn Jahren abgenickt. Diese soll aus dem Topf für besondere Veranstaltungen, dem sogenannten «Major Events Trust Fund», finanziert werden.
Noch ist nicht klar, wie die GP-Organisatoren das durch die Kürzung entstandene Loch im Budget stopfen wollen. COTA-Sprecher Dave Shaw erklärte gegenüber der Tageszeitung «American Statesman»: «Der ganze Deal basierte finanziell auf diesen 25 Millionen pro Jahr.» Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone beschwichtigte zwar umgehend, dass die Organisatoren «ihre Probleme lösen werden». Doch Bobby Epstein, Vorstandschef des «Circuit of the Americas» in Austin, warnt vor voreiligen Schlüssen.
Der Strecken-CEO erklärte, dass die Formel 1 zwar einige Male helfend eingesprungen sei, der Umstand, dass die Rechte der Investmentgesellschaft CVC Capital Partners gehöre, aber hinderlich sei: «Das ist eine grosse Investment-Gesellschaft, die versucht, möglichst viel Geld aus dem Besitz der Formel-1-Rechte zu schlagen. Sie will ihren Gewinn maximieren und ich denke nicht, dass die Austin-Hilfe zu ihren ersten Prioritäten gehört.»