Roberto Merhi: Bezahlter Fahrer statt Pay Driver
Roberto Merhi will weiterhin ohne Dach über dem Kopf Gas geben
Noch ist nicht klar, mit welchen Piloten das Manor-Team die anstehende Saison bestreiten wird. Das Formel-1-Schlusslicht hat die Qual der Wahl, denn neben dem 2015er-Stammpiloten Will Stevens hoffen auch Alexander Rossi und DTM-Champion Pascal Wehrlein auf ein Stammcockpit in der Königsklasse.
Aus dem Rennen verabschiedet hat sich hingegen der zweite 2015er-Stammpilot von Manor, Roberto Merhi. Der 24-jährige Spanier durfte 2015 in Malaysia seine GP-Premiere und zwölf weitere Grands Prix für das kleine Formel-1-Team bestreiten – obwohl er kein Geld mitbrachte. Mangels finanzieller Mittel musste er sein Cockpit in der zweiten Saisonhälfte schliesslich mit Rossi teilen.
Für 2016 rechnet sich Merhi deshalb offenbar nur noch geringe Chancen auf Formel-1-Einsätze aus. Denn unlängst erklärte er gegenüber den Kollegen von Motorsport.com: «Mein Ziel ist es, ein professioneller Rennfahrer zu sein und für ein Team zu fahren, bei dem ich mir nicht ständig Sorgen machen muss, ob ich das nächste Rennen bestreite oder nicht.»
Merhi verriet auch: «Ich würde sehr gerne weitermachen und bin überzeugt, dass ich in den Formelsport gehöre. Mal schauen, was sich für die anstehende Saison machen lässt. Ich habe einige Optionen, auch in der Formel 1, und wenn es ein wirklich gutes Team ist, mit dem man auch im Simulator arbeiten kann, käme auch eine Rolle als Ersatzfahrer in Frage.»
Einsätze in der Formel E schliesst Mehri jedoch aus, denn die rein elektrische Rennserie der FIA ist ihm schlicht zu langsam. Auch ein Cockpit in der japanischen Super Formula-Serie kann er sich nur schwerlich vorstellen, da dort «die meisten Fahrer für ihr Cockpit bezahlen und nicht bezahlt werden.» Auch sei die Serie nicht mehr so attraktiv wie noch vor zwei, drei Jahren.
Viel besser gefallen Merhi die IndyCar-Renner: «Ich mag das Auto, es ist sehr schnell. Der einzige Nachteil ist, dass es etwas zu schwer ist, aber es bietet unglaublich viel Abtrieb und ich glaube, es würde Spass machen, es zu fahren. Die Autos gleichen den Rennern, die in der 3.5-Liter-Klasse der Renault World Series eingesetzt wurden.»