Kevin Magnussen (Renault): Opfer eines irren Fans?
Kevin Magnussen
Immer wieder kommt es vor, dass das Interesse von Fans ungesunde Dimensionen annimmt. Möglicherweise ist das nun auch so bei einem Mann, der gemäss eines Berichts der dänischen Zeitung BT den Rennfahrer Kevin Magnussen und seine Freundin Louise monatelang bedrängt haben soll.
Magnussen, der 2016 als GP-Rennfahrer in Diensten von Renault auf die Formel-1-Rennstrecken zurückkehrt, soll vor allem im Internet belästigt worden sein. Angeblich besteht die Belästigung aus Drohungen und der Veröffentlichung von privaten Bildern und Informationen. So soll die Telefonnummer des früheren McLaren-Piloten ins Netz gestellt worden sein und auch seine Privatadresse, das Gleiche gilt für seine Freundin.
Weder Kevin Magnussen noch sein Vater Jan (ebenfalls Rennfahrer) noch seine Lebensgefährtin Louise äussern sich derzeit zu diesem Fall. Die Polizei von Kopenhagen hält sich bedeckt: Es wird nicht bestätigt, dass eine Untersuchung läuft, aber es gibt auch kein Dementi. Ein Sprecher teilte lediglich mit, dass es in solchen Fällen üblich sei, eine einstweilige Verfügung zu verhängen – also die Untersagung bestimmter Handlungen. Wenn Prominente von so genannten Stalkern bedrängt werden, kann es sich hier beispielsweise um ein Kontaktsverbot handeln.
Stalking (Nachstellung) ist das wiederholte Verfolgen oder Belästigen einer Person, deren physische oder psychische Unversehrtheit dadurch bedroht und geschädigt werden kann. Stalking ist in vielen Staaten ein Straftatbestand.
Kevin Magnussen: «Ich habe viel zu beweisen»
Als Kevin Magnussen mit McLaren-Mercedes 2014 in der Formel 1 debütierte, galt er als kommender Grand-Prix-Sieger: Rang 2 im ersten Rennen in Melbourne, was war eine Ansage, so etwas war seit Jacques Villeneuve 1996 niemandem mehr geglückt beim Debüt. Aber im Laufe der Saison konnte der Däne (Sohn des Rennfahrers Jan Magnussen) nicht an diese tolle Leistung anknüpfen, für 2015 musste er bei McLaren ins zweite Glied rücken – weil der neue McLaren-Partner Honda Superstar Fernando Alonso geholt hatte, und weil Jenson Button im Team mehr Fürsprecher gewinnen konnte als Magnussen.
Die Trennung von McLaren im Herbst 2015 war schmutzig. Eine schlichte Nachricht, nicht einmal von McLaren-Chef Ron Dennis selber, ausgeliefert ausgerechnet am Geburtstag von Kevin Magnussen. Der Erfolgsmanager musste sich viel Kritik anhören, hält aber fest: «Es gab für Kevin bestimmte Ziele, die er erreichen musste, und die hat er eben nicht erreicht. Ihm war daher klar, dass es für ihn eng wird.» Zumal McLaren eine neue Geschmacksrichtung des Monats gefunden hatte – den Belgier Stoffel Vandoorne, inzwischen GP2-Champion.
Kevin Magnussen schien aussen vor zu bleiben – bis klar wurde, dass die Gelder der stattlich-venezolanischen Ölfirma PDVSA versiegen werden, damit war Pastor Maldonado bei Renault (ehemals Lotus) out.
Renault reagierte schnell und holte Magnussen. Und der ist grimmig entschlossen, aus seiner zweiten Chance das Beste zu machen.
Kevin sagt im Rahmen der Renault-Präsentation in Paris: «Es ist ein unglaubliches Gefühl, hier zu stehen. Das bedeutet mir so viel. Ich meine, ich habe nicht einfach ein Cockpit irgendwo in der Formel 1 ergattern können. Ich darf für ein Top-Team antreten. Renault Sport, da bin ich mir ganz sicher, wird früher oder später ein Wörtchen um den WM-Titel mitreden. Es wird eine Aufbauphase geben, aber die Franzosen sind werksseitig zurückgekommen, um zu gewinnen. Ich teile dieses Ziel mit ihnen. Ich kann es noch immer nicht fassen, dass ich zu Renault gehöre.»
Magnussen, WM-Elfter der Saison 2014: «Ich habe viel zu beweisen. Ich war nun fast ein ganzes Jahr lang nicht im Einsatz. Ich bin extrem hungrig, um wieder ins Auto zu steigen und zu zeigen, was ich wert bin. Die lange Zeit ohne Fahren hat mir nichts ausgemacht, ich bin körperlich bereit, um gleich wieder die Arbeit aufzunehmen.»
«Ich bin überzeugt, dass ich Renault einiges bringen kann. Ich war fünf Jahre lang Teil von McLaren, drei davon als Test- und Einsatzfahrer. Auch wenn ich nur eine volle Saison Grands Prix fahren konnte, habe ich Erfahrung. Ich kann die ersten Testfahrten mit Renault kaum erwarten.»
Die beginnen am 22. Februar auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya in Spanien.
Die wichtigsten Termine
Präsentationen/Roll-out
15. Februar: Roll-out Mercedes (Silverstone, unbestätigt)
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
21. Februar: Roll-out Ferrari (Circuit de Barcelona-Catalunya)
21. Februar: Roll-out HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Neuer Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)
Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)
Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert