Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Sergio Marchionne (Ferrari): Audi hätte kommen können

Von Rob La Salle
Sergio Marchionne mit Sebastian Vettel

Sergio Marchionne mit Sebastian Vettel

​Ferrari-Präsident Sergio Marchionne (63): «Siege sind für die Marke Ferrari ganz elementar. Es wäre eine Tragödie, blieben wir zehn Jahre lang ohne WM-Titel.»

Die Durststrecke soll endlich enden: Seit 2007 und Kimi Räikkönen hat kein Ferrari-Fahrer mehr den Fahrer-WM-Titel gewonnen. Fünf Jahre mit Fernando Alonso (von 2010 bis 2014) blieben fruchtlos, was den Weltmeisterschaftsgewinn betrifft. Seit 2008 hat Ferrari keinen Markentitel mehr gewonnen. Das soll gemäss Sergio Marchionne nun anders werden. Der Geschäftsleiter des Fiat/Chrysler-Konzerns (FCA) und Präsident von Ferrari hat das Saisonziel 2016 klar definiert: Der Titel muss her.

Der Aufwärtstrend 2015 von Ferrari war beachtlich, «aber wir haben weniger Geld ausgegeben als im Jahr zuvor», sagt Marchionne in der Gazzetta dello Sport. Wie das denn? Marchionne: «Wir haben ein wenig anders gelagert, in welche Bereiche wir investieren. Wir haben entwickelt, wo es vonnöten war, anderswo haben wir den finanziellen Aufwand verringert. Aber wir haben einmal mehr gemerkt – Siege sind für das Markenimage ganz elementar. Im Kontakt mit unseren Händlern wird klar: Die GP-Siege 2015 haben Glaubwürdigkeit der Marke zurückgebracht. Daher wäre es auch eine Tragödie, wenn wir es zehn Jahre lang nicht schaffen würden, den Titel zu holen.»

Am schlimmsten war für Marchionne nach seinem Amtsantritt vor sechzehn Monaten «der erste Monat. Denn da habe ich gemerkt, dass wir nicht konkurrenzfähig sein würden. Dann ist viel passiert. Die Ankunft von Teamchef Maurizio Arrivabene hat viel geholfen. Die Technik ist vielleicht nicht seine Stärke, aber er kann wie kein Zweiter eine gute Team-Atmosphäre erzeugen. Er weiss, wie man die Menschen dazu bringt, am gleichen Strang zu ziehen.»

Noch einmal bekräftigt Fiat-Sanierer Marchionne, dass er mit einer Formel-1-Rückkehr der Marke Alfa Romeo liebäugelt: «Um dem Namen wieder Glanz zu verleihen, muss man sich das überlegen. Alfa Romeo wäre dabei durchaus fähig, das eigene Chassis und den eigenen Motor zu bauen.»

Einen Ausflug nach Le Mans sieht Marchionne für Alfa Romeo weniger: «Ich sähe sie lieber in der Formel 1. Es ist für den GP-Sport wichtig, dass grosse Marken kommen. So wie ich das verstanden habe, hätte Audi kommen können, aber dann ist die Volkswagen-Affäre explodiert.» (Marchionne spricht die Dieselaffäre um VW an, als die Volkswagen AG eine illegale Abschalteinrichtung in der Motorsteuerung ihrer Dieselfahrzeuge verwendete, um die US-amerikanischen Abgasnormen zu umgehen. RLS)

Für den Australien-GP hat der Italo-Kanadier seinen Mitarbeitern erklärt: «Wir müssen vom ersten Rennen in Melbourne an siegfähig sein.»

Die wichtigsten Termine

Präsentationen/Roll-out
15. Februar: Roll-out Mercedes (Silverstone, unbestätigt)
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
21. Februar: Roll-out und Filmtag Ferrari (Circuit de Barcelona-Catalunya)
21. Februar: Roll-out und Filmtag HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
29. Februar: Präsentation Toro Rosso (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Neuer Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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