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James Key (Toro Rosso): «Motoren einander angleichen»

Von Mathias Brunner
Toro-Rosso-Technikchef James Key

Toro-Rosso-Technikchef James Key

​Der Engländer James Key, Technikchef der Scuderia Toro Rosso, macht sich Gedanken darüber, wie der Formel-1-Sport attraktiver werden könnte. Er glaubt, die Antwort zu kennen.

Viele Fans wünschen sich eine Formel 1, in welcher mehr als nur zwei Teams gewinnen können. 2015 machten Mercedes-Benz und Ferrari die Siege unter sich aus, nur drei Fahrer konnten Rennen gewinnen – Lewis Hamilton, Nico Rosberg und Sebastian Vettel. 2014 gewannen ebenfalls nur zwei Teams Grands Prix, Mercedes und Red Bull Racing, hier guckten alle ausser Hamilton, Rosberg und Daniel Ricciardo in die Röhre.

Auch James Key, Cheftechniker der Scuderia Toro Rosso, macht sich Gedanken darüber, wie der Formel-1-Sport attraktiver gestaltet werden könnte. Er glaubt, die Antwort auf dieses Problem zu kennen: die Motoren.

«Für mich besteht die Voraussetzung für ein gutes Rennen darin, wie dicht das Feld beisammen liegt», meint der Engländer. «Wir haben in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht – liegen die Autos dicht beisammen, dann haben wir auf einmal packenden Sport von vorne bis hinten.»

«Für mich ist Bahrain 2014 das Paradebeispiel. Im ersten Quali-Teil lagen damals die ersten zwanzig Renner innerhalb von knapp zwei Sekunden. Es ist diese Stop-and-go-Charakteristik des Kurses, die das begünstigt. Wenn das Feld komprimiert wird, dann kommen die Qualitäten der Fahrer eher zum Tragen», findet Key gegenüber Sky Sports. «Daher ist es für mich logisch: Wir müssen es schaffen, die Leistungsunterschiede im Feld zu verringern, dann kommt es mehr auf die Fahrer an. Und das wiederum schaffen wir nur, wenn wir bei den Triebwerken Chancengleichheit erzeugen können.»

Inzwischen ist klar: Der Plan eines Wertmarkensystems in der Formel 1 für die Motorentwicklung, welche die Kosten senken und die Triebwerke einander angleichen sollte, ist gescheitert. Ab 2017 werden die vier Formel-1-Motorhersteller Mercedes-Benz, Ferrari, Renault und Honda wieder ohne das bisherige Entwicklungskorsett arbeiten können.

Zur Erinnerung: Im Reglement wurde verankert, dass bei der Einführung der neuen Turbomotoren ab 2014 mit so genannten Wertmarken («token») der Motor schrittweise modifiziert werden sollen. Die vom Autoverband definierten 42 zur Modifikation freigegebenen Teile der Antriebseinheiten wurden dabei in Wichtigkeitsstufen eingeteilt (1, 2 und 3). Die Summe dieser einzelnen Komponenten betrug 66 Wertmarken. Die Motorenhersteller konnten nun selber entscheiden, wie sie ihre Wertmarken ausgeben wollten – je nach Entwicklungsbedarf eben.

Dann aber sollte der Prozentsatz erlaubter Änderungen von Jahr zu Jahr rapide sinken: auf 38% in der Saison 2016, auf 30% 2017, auf 23% 2018 sowie auf je 5% 2019 und 2020. Die Anzahl jener Teile, an welchen überhaupt nichts geändert werden darf, betrug 2015 nur 8%, 2019 sollten es jedoch 95% sein!

Aber schon im Ansatz erwies sich das System als fehlerhaft.
Aufgrund einer verbalen Ungenauigkeit im Reglement wurde es möglich, innerhalb der Saison 2015 zu entwickeln. Gleichzeitig wurde klar, dass Mercedes-Benz die Hausaufgaben am besten gelöst hatte. Es drohte die Gefahr: Wenn die Entwicklung zu eingeschränkt ist, dann konserviert Mercedes den Vorsprung möglicherweise bis 2019.

Nach dem Aufweichen der Token-Regel wird sie nun ganz abgeschafft: Als FIA-Präsident Jean Todt von den Motorherstellern günstigere Preise verlangte, war eine Bedingung der Hersteller im Gegenzug – freie Entwicklung.

Ob die freie Entwicklung die Motorhersteller auf das gleiche Leistungsniveau bringt, ist eine andere Frage.

Die wichtigsten Termine

Präsentationen/Roll-out
15. Februar: Roll-out Mercedes (Silverstone, unbestätigt)
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
21. Februar: Roll-out und Filmtag Ferrari (Circuit de Barcelona-Catalunya)
21. Februar: Roll-out und Filmtag HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Neuer Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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