Kevin Magnussen (Renault): Keine Rennen, aber stärker
Kevin Magnussen
Die Parallelen zwischen Vater und Sohn Magnussen sind verblüffend: Papa Jan Magnussen gewann in der britischen Formel 3 1994 Rennen um Rennen, 14 von 18 Läufen, mehr als der legendäre Ayrton Senna elf Jahre zuvor, er galt als kommender GP-Sieger. Aber bei McLaren und Stewart Grand Prix konnte der Däne zu wenig aus seinem Talent machen. Bei McLaren kam er nur zu einem Einsatz, Jackie Stewart ersetzte ihn nach eineinhalb Jahren gegen Jos Verstappen.
Kevin Magnussen errang 2013 den Formel Renault 3.5-Titel, da wurde er bereits von McLaren gefördert. 2014 debütierte Kevin sensationell in Australien – nach der Disqualifikation von Daniel Ricciardo rückte er von Rang 3 auf den zweiten Platz hoch. Aber im Laufe der Saison konnte er nicht mehr an diese tolle Leistung anknüpfen, für 2015 musste er bei McLaren ins zweite Glied rücken – weil der neue McLaren-Partner Honda Superstar Fernando Alonso geholt hatte, und weil Jenson Button im Team mehr Fürsprecher gewinnen konnte als Magnussen.
Die Trennung von McLaren im Herbst 2015 war schmutzig. Eine schlichte Nachricht, nicht einmal von McLaren-Chef Ron Dennis selber, ausgeliefert ausgerechnet am Geburtstag von Kevin Magnussen. Der Erfolgsmanager musste sich viel Kritik anhören, hält aber fest: «Es gab für Kevin bestimmte Ziele, die er erreichen musste, und die hat er eben nicht erreicht. Ihm war daher klar, dass es für ihn eng wird.» Zumal McLaren eine neue Geschmacksrichtung des Monats gefunden hatte – den Belgier Stoffel Vandoorne, inzwischen GP2-Champion.
Kevin Magnussen schien aussen vor zu bleiben. Bis klar wurde, dass die Gelder der stattlich-venezolanischen Ölfirma PDVSA versiegen werden, damit war Pastor Maldonado bei Renault (ehemals Lotus) out. Renault griff sofort zu.
Kevin kann es noch immer nicht fassen, dass er eine zweite Chance erhalten hat: «Es ist unglaublich. Es ist ja nicht so, dass ich einfach nur einen Platz bekommen habe, ich fahre für ein Top-Team! Renault wird früher oder später um den WM-Titel mitkämpfen, und selbst wenn mir klar ist, dass es eine Aufbauphase geben wird, so ist es atemraubend, Teil dieses Wachstumsprozesses zu sein.»
2015 äusserte sich Magnussen teilweise verbittert darüber, dass er keine Rennen mehr fahren konnte, heute sagt er: «Solche Hindernisse bilden den Charakter. Ich selber fand immer, dass ich 2014 gegen Jenson Button nicht schlecht abgeschnitten hatte. Ich bin Rennfahrer, seit ich sechs Jahre alt war, auf einmal keine Rennen mehr fahren zu können, das war für mich eine völlig neue Erfahrung.»
Seltsamerweise sagt der 23-Jährige aber auch, dass ihm die Pause die Chance geschenkt hat, stärker zu werden: «Ohne die Rennen hatte ich viel Zeit für mein Training. Ich bin fitter denn je. Ich fühle mich körperlich stärker denn je. Ich bin 2015 nicht oft in einem Renngerät gesessen, aber wenn es passierte, dann habe ich gemerkt, wie prima ich mich fühle. Ich war immer selber ein wenig erstaunt über mich, wie rasch ich mich an einen Rennwagen anpassen kann. Und so war ich auch ziemlich schnell auf guten Zeiten, als mir Porsche die Möglichkeit gab, ihren Langstreckenrenner zu fahren. Ich bin bereit für Renault.»
Die wichtigsten Termine
Präsentationen/Roll-out
15. Februar: Roll-out Mercedes (Silverstone, unbestätigt)
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
21. Februar: Roll-out und Filmtag Ferrari (Circuit de Barcelona-Catalunya)
21. Februar: Roll-out und Filmtag HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Neuer Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)
Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)
Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert