Jacques Villeneuve: Korb für McLaren ein Riesenfehler
Jacques Villeneuve
Jacques Villeneuve hat ein Ziel erreicht, das den meisten Formel-1-Piloten verwehrt bleibt: Er ist Weltmeister geworden. Der Kanadier, Sohn der Ferrari-Legende Gilles Villeneuve, debütierte 1996 sensationell bei Williams und hätte um ein Haar in Australien seinen ersten Grand Prix gewonnen. Seine erste Saison schloss er als Gesamtzweiter hinter seinem Teamgefährten Damon Hill ab. Ein Jahr später war Villeneuve Weltmeister, nach dem dramatischen Finale gegen Ferrari-Star Michael Schumacher in Jerez (Spanien).
Von da an ging es jedoch bergab: 1998, noch immer bei Williams, wurde er noch WM-Fünfter – und beging seinen ersten Karriere-Fehler.
Gegenüber den Kollegen von AutoHebdo sagt der elffache GP-Sieger: «Ich bereue nichts, was ich getan habe. Aber damals hatte ich ein Angebot von McLaren-Mercedes. Adrian Newey, damals Technikchef von McLaren, rief mich an und bat mich, nicht zu British American Racing zu gehen. Newey mochte mich, weil er gesehen hatte, wozu ich mit seinen Williams-Rennern fähig war. Wir spürten grossen Respekt für einander.»
Aber Villeneuve entschied sich für das BAR-Projekt seines Freundes und Managers Craig Pollock, das war ein Fehler: Villeneuve wurde im ersten Jahr von BAR nur WM-21. 2000 und 2001 erreichte Jacques jeweils den siebten WM-Rang, aber dann war der Aufwärtstrend auch schon wieder zu Ende – 2002 wurde er Zwölfter, 2003 nur noch Sechzehnter. Mika Häkkinen wurde derweil bei McLaren-Mercedes 1998 und 1999 Weltmeister.
Und in dieser Phase beging der heute 44-Jährige den zweiten grossen Karrierefehler. Villeneuve weiter: «Es war ein Fehler, 2002 den Vertrag mit BAR zu erneuern. Da hatte ich ein Angebot von Renault.»
Jacques murkste mit BAR weiter, während dessen begann bei Renault der Aufstieg von Fernando Alonso: 2003 WM-Sechster, 2004 WM-Vierter, 2005 und 2006 Weltmeister mit Renault.
Villeneuve fuhr für Renault nur drei Rennen (2004, als Nachfolger des entlassenen Jarno Trulli), dann unterzeichnete er bei Sauber. Dort wurde er 2006 durch den Polen Robert Kubica ersetzt.