Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Flavio Briatore: Formel 1 nur Techniker-PlayStation

Von Andreas Reiners
Flavio Briatore hat das Zündeln nicht verlernt

Flavio Briatore hat das Zündeln nicht verlernt

Fast so sicher wie der nächste Sonnenaufgang: Zwischendurch meldet sich Flavio Briatore, um Kritik an der heutigen Formel 1 zu üben. Aber vielen spricht er damit aus dem Herzen.

Flavio Briatore (Weltmeistermacher von Michael Schumacher bei Benetton 1994 und 1995 sowie von Fernando Alonso mit Renault 2005 und 2006) hat sich in den vergangenen Jahren sozusagen zum Chefkritiker der Formel 1 gemausert. Der Italiener lässt selten eine Gelegenheit aus, sein Missfallen an der momentanen Situation in der Motorsport-Königsklasse zu äussern.

Jetzt erneuert er mal wieder seine Kritik und schiesst tüchtig gegen die Formel 1. Es wäre zu einfach, im Verbitterung zu unterstellen, weil er nach der Singapur-Affäre (Nelson Piquet fuhr absichtlich in die Wand, Renault-Stallgefährte Alonso gewann) aus der Formel 1 verbannt wurde. Briatore missfällt schlicht, was viele Fans sagen: Die Betonung liegt zu stark auf der Technik und und zu wenig auf den Helden hinterm Lenkrad.

Briatore findet, die moderne Formel 1 sei wie eine «PlayStation für Ingenieure. Die Leute vergessen die Fans, vergessen die Show. Die Leute finden es nicht interessant», sagte er «Arabian Business»

Doch warum nimmt er es nicht selbst in die Hand und ändert etwas? Immerhin ist sein ehemaliger Arbeitgeber in die Formel 1 zurückgekehrt. Als Verantwortlicher hätte er mehr Einfluss, den er für die aus seiner Sicht dringend benötigten Änderungen geltend machen könnte. Taten also statt nur kritischer Worte. Und ein Gericht hat damals den FIA-Schuldspruch für nichtig erklärt, rein theoretisch gäbe es also keinen Grund, der gegen ein Comeback spräche.

Für Briatore ist das aber keine Option. «Ich vermisse den Sport nicht. Was ich vermisse, das ist die alte Formel 1», meint er. Dafür denkt er, dass die Formel 1 heute eine andere wäre und nicht so kontrovers diskutiert würde, wenn er nach 2009 geblieben wäre.

«Sie (die FIA) waren nicht glücklich, weil wir (Renault) zu dem Zeitpunkt zu mächtig waren. Aber mit dieser Macht, verspreche ich ihnen, wäre die Formel 1 so geblieben wie sie war», sagt Briatore.

Doch es ist nicht alles verloren, glaubt der 65-Jährige. «Ich denke früher oder später wird sich etwas ändern, denn so, wie es jetzt ist, führt der Weg ins Nirgendwo.»

Die wichtigsten Termine

Präsentationen/Roll-out

15. Februar: Roll-out Mercedes (Silverstone, unbestätigt)
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
21. Februar: Roll-out und Filmtag Ferrari (Circuit de Barcelona-Catalunya)
21. Februar: Roll-out und Filmtag HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Neuer Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests

22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

Formel-1-WM

20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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