Regeln 2017: Keine Einigung – Regeln 2016: Neue Quali
Formel 1: Neues Quali-Format?
Während die ersten Testfahrten zur neuen Formel-1-Saison auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya auf Hochtouren laufen, hat sich die so genannte Strategiegruppe in Genf getroffen, um über die Zukunft der Motorsport-Königsklasse zu debattieren.
«Ich sehe viele Streitgespräche auf uns zukommen, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir uns auf etwas einigen. Ich sehe das als wunderbare Gelegenheit für die Formel 1, etwas Besonderes zu erzeugen für 2017. Es wäre eine Schande, diese Gelegenheit verstreichen zu lassen», hatte Red-Bull-Teamchef Christian Horner im Vorfeld erklärt.
Nun, es war (mal wieder) nichts wirklich Halbes, geschweige denn etwas Ganzes. Denn unter dem Strich kamen die Verantwortlichen von FIA (mit Jean Todt, dem Präsidenten), FOM (mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone) und sechs Teams zu einem Ergebnis, das ernüchternd ist. In der Debatte um die Autos für 2017, die Motoren für 2018 und eine bessere, lautere und spektakulärere Show blieb am Ende eine Verschiebung wegweisender Entscheidungen um einen Monat auf den 1. April. Anders gesagt: Es wurde beschlossen, noch nichts zu beschliessen.
Favoriten gibt es allerdings: Offenbar wird das McLaren-Modell bevorzugt. Der Abtrieb der Autos würde sich dabei aufgrund einer Karosseriebreite von 160 Zentimetern um 30 Prozent erhöhen, die Rundenzeiten sollen dadurch um rund fünf Sekunden sinken. Der Red-Bull-Vorschlag von 180 Zentimetern und einer Erhöhung des Abtriebs um 50 Prozent wurde offenbar von Pirelli abgelehnt.
Pfiffige Leser kommen schnell zum Schluss: Als Folge der schnelleren Autos würde mehr Sprit benötigt. Eine höhere Spritmenge in den Rennen als die bisherigen 100 Kilogramm Kraftstoff stiess aber nicht bei allen Beteiligten auf Gegenliebe. Kein Wunder – die Motorhersteller rühmen sich, dass die 1,6-Liter-V6-Turbomotoren Wunderwerke der Effizienz sind. Da würde es sich schlecht machen, ein Reglement zu begrüssen, das mehr Benzin verfeuert.
Es wurde auch nichts beschlossen, was Triebwerke hinsichtlich 2018 angeht. Noch immer wird darum gestritten, in welcher Form kostengünstigere Motoren in genügender Anzahl allen Rennställen zugänglich gemacht werden kann. Andernfalls will Bernie Ecclestone das Schreckgespenst des Alternativmotors wieder aus dem Schrank holen.
Für 2016 ist aber offenbar zumindest ein neues Quali-Prozedere beschlossene Sache. Das neue Format soll angeblich so aussehen, dass im 16-minütigen Q1 nach sieben Minuten der langsamste Fahrer ausscheidet, danach alle 90 Sekunden ein weiterer, bis insgesamt sieben Piloten raus sind.
Q2 verläuft ähnlich (erster Fahrer nach sechs Minuten raus), Q3 ebenfalls (erster Fahrer nach fünf Minuten raus). In den letzten 90 Sekunden blieben schließlich zwei Fahrer übrig, die die Pole unter sich ausmachen. Im Gespräch ist auch ein Zeitballast, kombiniert mit dem neuen Quali-Format. Das würde dann so aussehen, dass dem WM-Führenden eine bestimmte Zeit auf seine Rundenzeit draufgeschlagen wird.
Barcelona-Test, 2. Tag
1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:22,810 (125)
2. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:23,525 (112)
3. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:23,650 (101)
4. Nico Rosberg (D), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:24,867 (172)
5. Marcus Ericsson (S), Sauber C34-Ferrari, 1:25,237 (108)
6. Esteban Gutiérrez (MEX), Haas VF-16-Ferrari, 1:25,524 (78)
7. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW38-Mercedes, 1:25,648 (134)
8. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:25,925 (71)
9. Fernando Alonso (E), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,082 (119)
10. Jolyon Palmer (GB), Renault RS16, 1:26,189 (42)
11. Max Verstappen (NL), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:26,539 (121)
Barcelona-Testzeiten, 1. Tag
1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:24,939 (69 Runden)
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:25,409 (155)
3. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:26,044 (86)
4. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW38-Mercedes, 1:26,091 (80)
5. Alfonso Celis (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:26,298 (57)
6. Jenson Button (GB), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,860 (83)
7. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:27,180 (55)
8. Marcus Ericsson (S), Sauber C34-Ferrari, 1:27,555 (88)
9. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:28,292 (54)
10. Romain Grosjean (F), Haas VF-16-Ferrari, 1:28,399 (31)
11. Jolyon Palmer (GB), Renault RS16, 1:29,356 (37)
Die wichtigsten Termine
Präsentationen/Roll-out
1. März: Präsentation Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Präsentation Toro Rosso (Circuit de Barcelona-Catalunya)
Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)
1. Barcelona-Test: So wird gefahren
Mercedes
Mittwoch 24. Lewis Hamilton
Donnerstag 25. Nico Rosberg
Ferrari
Mittwoch und Donnerstag Kimi Räikkönen
Williams
Mittwoch und Donnerstag Felipe Massa
Red Bull Racing
Mittwoch und Donnerstag Daniil Kvyat
Force India
Mittwoch Nico Hülkenberg
Donnerstag Alfonso Celis
Toro Rosso
Mittwoch: Carlos Sainz
Donnerstag: Max Verstappen
Sauber (mit 2015er Auto in neuer Lackierung)
Mittwoch und Donnerstag Felipe Nasr
McLaren-Honda
Mittwoch Jenson Button
Donnerstag Fernando Alonso
Manor Racing
Mittwoch und Donnerstag Rio Haryanto
Renault
Mittwoch und Donnerstag Kevin Magnussen
Haas F1
Mittwoch Romain Grosjean
Donnerstag Esteban Gutiérrez
Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert