3. Training: Sebastian Vettel lässt Tifosi hoffen
Sebastian Vettel drehte im Ferrari die schnellste FP3-Runde
Zu Beginn der letzten freien Trainingsstunde zum Bahrain-GP richteten die meisten Experten ihre Aufmerksamkeit auf die Williams-Box. Denn dort wartete Felipe Massa auf die grüne Ampel, um den erwarteten neuen Frontflügel erstmals auszufahren. Teamkollege Valtteri Bottas musste die unliebsame Aufgabe erfüllen, Vergleichsdaten mit dem alten Modell zu sammeln.
Der Finne nahm den Nachteil sportlich, und beteuerte schon am Vorabend im Sky Sports F1-Interview: «So läuft das in diesem Sport. Es geht in erster Linie darum, Daten über die neuen Teile zu sammeln, da können wir nicht warten, bis wir zwei Modelle an der Strecke haben.»
Sein brasilianischer Teamkollege machte den Anfang und verliess nach Haas-F1-Pilot Esteban Gutiérrez, Manor-Neuling Pascal Wehrlein, Romain Grosjean im zweiten Haas F1-Renner und Sauber-Pilot Felipe Nasr als Fünfter die Box.
Die erste Schrecksekunde des dritten Trainings erlebte Jenson Button, der mit besorgtem Unterton an die Boxenmauer funkte: «Das Auto klingt ein bisschen anders als gewohnt – allerdings nur, wenn ich nicht auf dem Gas bin.»
Max Verstappen: Ärger mit der Technik
Probleme bekundete auch Max Verstappen, der nach knapp 20 Minuten funkte: «Mit dem Motor stimmt etwas nicht.» Der Teenager protestierte, dass er seine Batterie rapide leere, als ihn sein Ingenieur anwies, auf der Strecke zu bleiben. Mit Erfolg: Kurz darauf steuerte der Toro Rosso-Fahrer die Box an.
Kurz zuvor hatten die Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton die Spitze übernommen – und zwar mit der genau gleichen Rundenzeit. Weil der Deutsche seine Runde zuerst gedreht hatte, durfte er sich über die Spitzenposition freuen. Allerdings nur, bis Bottas auf den extra-weichen Reifen ausrückte.
Der Finne umrundete den Bahrain International Circuit eine Zehntelsekunde schneller als der Sohn des 1982er-Weltmeisters Keke Rosberg und übernahm die Spitze, bis er von seinem Landsmann Kimi Räikkönen verdrängt wurde. Der Ferrari-Star brannte auf den weichen Reifen eine Rundenzeit von 1:32,863 min in den Asphalt.
Esteban Gutiérrez: Ärger wegen Lewis Hamilton
Zur Halbzeit hatten nur drei Piloten noch keine gezeitete Runde gedreht: Neben Gutiérrez hatten bis zu diesem Zeitpunkt auch die McLaren-Honda-Fahrer Button und Stoffel Vandoorne auf eine ganze Runde verzichtet.
Während der Alonso-Ersatzmann wegen eines Problems mit einer Ölleitung noch in der Box ausharren musste, verliess Button kurz darauf die Box und reihte sich mit 2,919 sec Rückstand auf Spitzenreiter Räikkönen auf Position 17 ein – eine Enttäuschung nach der drittschnellsten Runde im zweiten Training.
Auch Gutiérrez machte sich kurz darauf auf und schimpfte wenig später über Weltmeister Hamilton: «Ich hasse es, hinter Hamilton festzustecken. Keine Ahnung, was er da macht, denn gestern war es genauso.» Ärgern durfte sich auch Toro Rosso-Fahrer Carlos Sainz, der an die Box funkte: «Ich glaube, ich habe einen Plattfuss oder sowas», bevor er die Box ansteuerte.
Hektisch wurde es in den letzten 20 Minuten auch in der Box des Weltmeister-Teams Mercedes: Bei Hamilton leuchtete ein Mechaniker mit einer Taschenlampe in die Fahrzeugfront. Währenddessen durfte GP-Neuling Vandoorne endlich ausrücken – wenn auch nur auf der Medium-Mischung.
Sebastian Vettel mit Bestzeit
Nur wenige Minuten vor dem Ende setzte sich Ferrari-Star Sebastian Vettel mit 1:31,683 min an die Spitze – und distanzierte damit seinen Teamkollegen Räikkönen um nur vier Hundertstel. Rosberg und Hamilton mussten sich mit den Plätzen 3 und 4 begnügen. Dahinter komplettierten Bottas, Grosjean, Daniil Kvyat, Gutiérrez, Massa und Daniel Ricciardo die Top-Ten.
Sauber-Pilot Marcus Ericsson, Formel-1-Rückkehrer Kevin Magnussen im Renault, Nutten, Vandoorne, Verstappen, Sainz, Nasr, Nico Hülkenberg, Sergio Pérez, Jolyon Palmer, Rio Haryanto und Wehrlein reihten sich auf den restlichen Plätzen der Zeitenliste ein.