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Hamilton & Rosberg: Nächste Stallorder kommt bestimmt

Von Andreas Reiners
Lewis Hamilton und Nico Rosberg

Lewis Hamilton und Nico Rosberg

Mercedes überraschte in Monaco mit einer Stallorder. Auch wenn die abgesprochen und nachvollziehbar war: Lewis Hamilton glaubt, dass es bal wieder eine geben könnte.

Nico Rosberg fügte sich. Der Deutsche diskutierte nicht, er lamentierte auch nicht. Rosberg machte Lewis Hamilton bereitwillig Platz. Freiwillig freilich nicht, Rosberg gehorchte, nachdem ihn Mercedes anwies, dem Briten Platz zu machen. Eine Stallorder also.

Stallorder bei Mercedes? Wo doch Motorsportchef Toto Wolff nach dem Crash der beiden Silberpfeil-Piloten noch groß angekündigt hatte, man werde auch in Zukunft beide frei fahren lassen?

Ja. Denn für einen bestimmten Fall ist eine Stallorder vorgesehen. Wenn nämlich einer der beiden nicht schnell genug ist. Was bei Rosberg in Monaco der Fall war. Während Daniel Ricciardo dem Duo enteilen konnte, hing Hamilton hinter dem deutlich langsameren Rosberg fest – bis der in Runde 16 Platz machte.

«Wir haben ihm zunächst gesagt, dass er mehr Tempo machen soll. Als das nicht funktioniert hat, war die Ansage, dass er Lewis ziehen lassen soll», erklärte Wolff. Am Kommandostand wurde die Szenerie lange beobachtet und lange überlegt, was zu tun ist. Denn normalerweise macht Mercedes solche Ansagen nicht.

Doch Rosberg fügte sich, schließlich ging es um einen Mercedes-Sieg. Da muss das eigene Ego hintenanstehen. Auch wenn es schmerzhaft ist. «Die Entscheidung war absolut naheliegend», so Rosberg, bei dem seine Reifen nie wirklich auf Betriebstemperatur kamen.

Rosberg also der große Teamplayer, und alle Beteiligten bedankten sich dann auch bei dem Deutschen, denn diese Vereinbarung gebe es schon seit vielen Jahren. Und Rosberg merkte auch relativ schnell, dass mit diesem Auto an diesem Tag nicht viel zu holen war. Dass er kurz vor Schluss von Nico Hülkenberg geschnappt wurde und so noch auf Platz sieben zurückfiel, passte da nur ins Gesamtbild.

Monaco war hinsichtlich einer Stallregie aber nur eine Ausnahme. «Wir schulden es dem Sport, die beiden an einer längeren Leine zu halten», hatte Wolff zuletzt erklärt. Und das bleibt auch erstmal so. Erstmal.

Denn Hamilton glaubt, dass sich das in Zukunft möglicherweise ändern könnte. Nicht nur in dem Fall, dass einer deutlich schneller ist. Sondern auch dann, wenn es zwischen den beiden erneut krachen sollte. Zwar sei so eine drastische Maßnahme derzeit nicht geplant, aber: «Wenn es nochmal passiert, dann sicher», so Hamilton.

Es sind immerhin noch 15 Rennen zu fahren. «Also gibt es jede Möglichkeit, dass es wieder passieren kann. Aber wir werden unser Bestes versuchen, damit es nicht passiert» erklärte Hamilton.
«Letztendlich wurden wir geholt, um Rennen zu fahren. Und Rennen fahren können sie uns nicht verbieten. Wir wollen nicht crashen, sondern ins Ziel kommen. Wir haben über 1.000 Mitarbeiter, die sich auf uns beide verlassen, dass wir Punkte holen», meinte der Brite. Man wolle das alles vermeiden, aber: «Wir fahren Rennen. Shit happens.»

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