Max Verstappen, Red Bull: 4. in Kanada, aber Lehrling
Max Verstappen in Montreal
Max Verstappen hat sich im Mai bei Red Bull Racing wie ein kommender Weltmeister eingeführt: Sieg beim ersten Einsatz für RBR, mit einer fehlerfreien Fahrt in Spanien. In Monaco dann ist der 18jährige Niederländer auf dem Boden der Tatsachen angekommen – während Daniel Ricciardo mit Pole-Position und Führung alles richtig machte (nur der Boxenstoppfehler von Red Bull Racing kostete ihn den Sieg), zeigte Max in Monte Carlo drei Crashes.
In Montreal nun beweist der Formel-1-Teenager, dass er den Rückschlag im Fürstentum gut verdaut hat. Aber er gibt sich bescheiden. In einer Medienrunde meint der Niederländer: «Ich sehe mich noch immer in einer Lernphase, was den Umgang mit diesem Auto angeht. Mir fehlen einfach gewisse Erfahrungen, auf die Daniel vertrauen kann. Bei Toro Rosso konnte ich auf meine Lehren von der vergangenen Saison zurückgreifen. Ich wusste, was ich ein Jahr zuvor auf einer gewissen Strecke getan hatte und konnte das als Basiswissen verwenden. Da gibt dir die ungefähre Richtung vor, in die du dich bei der Abstimmung des Rennwagens bewegen solltest.»
«Bei Red Bull Racing ist das anders. Schliesslich handelt es sich um einen komplett anderen Renner. Die Abstimmung ist eine Mischung aus Empfehlungen des Teams und ein wenig Mutmassen. Ich könnte mir vorstellen, dass ich die ganze Saison brauche, um hinter alle Feinheiten der Abstimmungsarbeit zu kommen.»
Natürlich achtet Max genau darauf, was Daniel Ricciardo tut. «Daniel hat jede Menge Erfahrung, in der Formel 1 generell, aber vor allem mit diesem Auto. Also schaue ich mir gründlich an, was er mit dem Wagen macht. Klar studierte ich auch Daten aus dem vergangenen Jahr, aber das nützt dir teilweise wenig, weil du kein Fahrgefühl hast.»
Für Max ist die Situation nicht neu: «Ich hatte fast immer Stallgefährten, die mehr Erfahrung hatten als ich. Das war ja bei Carlos Sainz und Toro Rosso auch nicht anders. Carlos hat fünf oder sechs Jahre Einsitzer gefahren, bevor er in die Formel 1 gekommen ist, ich fuhr ein Jahr lang Formel 3, dazu konnte ich eine Reihe anderer Autos testen. Aber aus irgendeinem Grund scheint mir das nicht zu fehlen. Ich habe im Laufe meiner Karriere immer gemerkt, dass ich mich einer neuen Situation sehr schnell anpassen kann.»
«Daniel hat einen guten Lauf, aber ich würde deswegen nicht sagen, dass es schwieriger geworden ist, ihn zu schlagen. Ich ziehe mein Ding durch und versuche, weiter zu lernen. Ich werde besser.»