WM-Leader Nico Rosberg: «Spüren Atem von Red Bull»
Auch Batman erhält ein Autogramm
Nico, was hat die Analyse des Monaco-GP ergeben? Wieso hast du dich im Monte-Carlo-GP so schwer getan?
Da kam eine Menge kleiner Dinge zusammen, und das eine hat zum anderen geführt. Die Charakteristik der Monaco-Strecke bedeutet, dass du bei solchen Schwierigkeiten härter bestraft wirst als auf anderen Strecken. Ich sprach in Monaco von einer Spirale – wenn Bremsen und Reifen nicht auf optimaler Temperatur sind, dann fehlt dir das Vertrauen ins Auto, aber wenn dir das Vertrauen fehlt, dann fährst du nicht am Limit, und ohne Limit kommen Bremsen und Reifen nicht auf Temperatur. Du kommst da fast nicht mehr raus.
Du bist also überzeugt, das war nur ein Ausreisser?
Ich grüble nicht über Monaco. Es gibt halt solche Rennen. Ich denke nicht mehr daran. Ich denke nur an Kanada.
Aber wo hat die Spirale begonnen?
Wir wissen das, aber ich will da nicht zu sehr ins Detail gehen.
Wie schwierig war es, Lewis im Rennen passieren lassen zu müssen?
Es ist nicht angenehm, aber es ist auch kein Grund, die Moral zu verlieren. Es war nicht leicht zu verdauen, aber es war die richtige Entscheidung für das Team. Von daher kann ich gut damit leben. Bei einem nächsten Mal kann es ja auch anders herum laufen.
Erwartest du, dass Lewis genau so handelt?
Das kann ich nicht beeinflussen, also denke ich nicht zu sehr darüber nach. Ich bin mit mir im Reinen, dass ich das Richtige getan habe.
Aber habt ihr die Regel so ausgelegt, dass Hamilton den Platz hätte zurückgeben müssen, hätte er nicht wegziehen können?
Das sind mir jetzt ein wenig zu viele Möglichkeitsformen. Wenn wir mal in so eine Situation kommen, werden wir es herausfinden.
Lewis hat hier in Kanada eine tolle Statistik, deine ist eher mittelprächtig in Montreal.
Über solche Dinge denke ich nicht nach. Ich fahre gerne hier, wir haben ein tolles Auto, ich fühle mich prächtig. Wenn ich alles richtig mache, dann kann ich hier gewinnen.
Wie schätzst du Red Bull Racing ein?
Wir spüren deren Atem. In Spanien lagen wir weiter vorne als in Monaco. Aber Monte Carlo ist ein besonderer Kurs. Für den Sport kann ein wenig Konkurrenz nicht schaden. Aber ich weiss, dass wir noch immer die Besten sind.