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Valentino Rossi und Max Verstappen: Treffen in Assen

Von Mathias Brunner
​Der eine steht im goldenen Herbst seiner GP-Karriere, der andere noch fast am Anfang: Motorrad-Ikone Valentino Rossi, 114facher GP-Sieger, spricht über Max Verstappen.

Der Circuit de Barcelona-Catalunya ist Bindeglied zwischen dem weltweit beliebtesten Motorradrennfahrer und der Formel-1-Teenagersensation: Mitte Mai hat Max Verstappen (18) bei seinem ersten Grand Prix in Diensten von Red Bull Racing gleich den ersten Formel-1-Sieg eingefahren. Wenige Wochen später stand an der katalanischen Rennstrecke beim Zweirad-GP die italienische Motorradikone Valentino Rossi (37) ganz oben, es ist sein 114. Grand-Prix-Sieg.

Der Italiener steht damit in einem goldenen Herbst seiner tollen Karriere, Max Verstappen noch fast ganz am Anfang. Klar ist: Hier sind selbst unter der Elite von Formel 1 und MotoGP zwei Ausnahmekönner am Werk.

Rossi sagt über die Formel 1 und Max Verstappen im Rahmen des Spanien-GP: «Ich schaue mir immer Formel-1-Rennen an. Was Max Verstappen betrifft, so ist er mir schon als überaus erfolgreicher Kartfahrer aufgefallen. Es ist unfassbar, was er in so jungen Jahren erreicht hat. Sein Speed ist unglaublich, und in Barcelona hat er ein phantastisches Rennen gezeigt. Gut, er hatte auch ein wenig Glück, wegen der Kollision der Mercedes von Hamilton und Rosberg, aber das schmälert seinen Erfolg nicht im geringsten. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann werde ich ihn beim Grand Prix der Niederlande in Assen treffen können. Wenn das klappt, dann wäre ich wirklich glücklich.»

Valentino Rossi: Leider kein zweiter John Surtees

Zwischen 2004 und 2010 testete Motorrad-Idol Valentino Rossi mehrfach für Ferrari. Der neunfache Weltmeister (sieben davon in den Königsklassen 500 ccm und MotoGP) fiel oft durch verblüffende Rundenzeiten auf, doch «The Doctor» wusste gleichzeitig: «Die letzten zwei Sekunden bis auf das Niveau der grossen Könner zu finden, das ist das Schwierigste.» 2013 beendete Rossi dann alle Spekulationen: «Leider ist mein Formel-1-Traum beendet.»

Der Italiener entschloss sich dazu, lieber seine Zweirad-Karriere ehrenvoll zu Ende bringen, und seine Leistung anfangs Juni in Spanien zeigt, dass er noch viel erreichen kann. Rennen im Tourenwagen oder Rallyes mögen später folgen, für eine Formel-1-Karriere war Rossi aber schlicht zu alt, wie er zugeben musste.

Am Rekord von John Surtees wird sich also so bald nichts ändern: Der Brite ist bis heute der einzige Rennfahrer, der es auf zwei und auf vier Rädern zu Motorrad- und Formel-1-WM-Titeln gebracht hat. Surtees war 1956 erstmals 500-ccm-Weltmeister, ehe er von 1958 bis 1960 eine beeindruckende Serie schaffte: In diesen drei Jahren holte er jeweils den 350-ccm- und auch den 500-ccm-Titel! 1960 gab der MV-Agusta-Star ausserdem sein Debüt in der Formel 1, 1964 wurde er in der automobilen Königsklasse als Ferrari-Pilot ebenfalls Weltmeister, mit Ferrari.

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