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Sebastian Vettel, Ferrari: Mercedes-Spionage verboten

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel und der Silberpfeil

Sebastian Vettel und der Silberpfeil

​Kuriose Szenen nach dem Abschlusstraining: Sebastian Vettel wollte sich den Silberpfeil ein wenig genauer anschauen – und erhielt dafür eine Ermahnung!

Es ist üblich, dass die schnellsten Herren der Welt im Parc fermé einen gegnerischen Wagen etwas eingehender betrachten, solche Szenen haben wir schon unzählige Male erlebt. Bis hin, dass ein GP-Pilot auch schon mal den Kopf in ein fremdes Auto gesteckt hat. Sehr zum Verdruss des ausspionierten Teams.

Am Circuit Gilles Villeneuve spielte sich nach dem Qualifying dann eine kuriose Szene ab: Ferrari-Star Sebastian Vettel ergriff die Gelegenheit und inspizierte den Silberpfeil von Lewis Hamilton.

Vettel schmunzelt: «So nahe kommt man diesem Auto selten. Aber dann kam ein Streckenposten und meinte, wir dürften uns die Rennwagen nicht so genau anschauen! Das klang jetzt in dem Moment ein wenig arrogant, aber ich habe ihm geantwortet – ich mach, was ich will. Man kommt selten an so ein Auto dran, da sticht einen natürlich die Neugier.»

«Auf der anderen Seite: Ich bin ja kein Design-Guru oder Ingenieur und erkenne da vielleicht auch nicht alle Feinheiten. Aber ich bin schon der Ansicht, dass ein wenig Gucken erlaubt sein sollte. Und ich schätze, das ist so besser als würde ich in die Mercedes-Garage laufen.»

Aber das funktioniert auch umgekehrt: Nico Rosberg und Lewis Hamilton schauen sich jeweils auch Margherita (das Auto von Vettel) ein wenig eingehender an, und speziell nach dem knappen Abstand im Abschlusstraining von Montreal würden die Mercedes-Techniker vielleicht ganz gerne mal in der Box von Ferrari vorbeischauen um zu sehen – was haben die im Abschlusstraining besser gemacht als in den letzten Rennen?

Sebastian Vettel: «Man muss das aus der anderen Perspektive sehen. An den Wochenenden zuvor haben wir einfach nicht alles auf die Reihe bekommen, zudem haben die jüngsten Verbesserungen für Kanada auch was gebracht.»

Das grösste Plus ist nicht der neue Turbolader, sondern die Tatsache, dass die Ferrari-Fahrer die Reifen im entscheidenden Quali-Teil nachhaltiger auf Temperatur bringen konnten.

Die Ferrari-Piloten wärmten ihre Reifen sorgfältiger auf, dadurch wiederholte sich ein Kuriosum von Spanien und Monaco nicht: Da war das Ferrari-Duo im zweiten Quali-Teil besser unterwegs als im dritten.

In Sachen Power scheint der verbesserte Motor auf Mercedes-Niveau zu arbeiten, das belegen die Topspeed-Werte.
Sebastian Vettel glaubt: «Wir haben im Rennen alle Chancen – bei jedem Wetter.»

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