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Ferrari von Vettel und Räikkönen: Kein Spielraum mehr

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel im Ferrari

Sebastian Vettel im Ferrari

​Ferrari hat für neue Verbesserungen am Turbolader zwei der so genannten Token (Entwicklungswertmarken) verbraucht. Damit haben die Italiener kaum noch Spielraum.

Ferrari tritt in Kanada mit einem anderen Turbolader an, damit sollen Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen so viel Dampf machen können wie die Klassenbesten von Mercedes-Benz. Ob das klappt, wird sich im Abschlusstraining zum Kanada-GP zeigen.

Der Autoverband FIA hat bestätigt: Nicht nur Ferrari, sondern auch Honda hat für die Entwicklung am Turbolader zwei der so genannten Entwicklungswertmarken (Token) investiert. Während bei den Italienern der Schwerpunkt auf mehr Power liegt, beziehen sich die Verbesserungen der Japaner auf eine effizientere Nutzung der Energierückgewinnung.

Gemäss Informationen der FIA hat Ferrari nun für die restliche Saison nur noch 4 Token für die Entwicklung übrig, 28 sind bereits verbraucht.

Mercedes hat noch elf Token zum Entwickeln zur Verfügung, Honda noch zwölf, am meisten Spielraum hat Renault: Hier sind bislang erst elf Token verbraucht worden, ganze 21 haben die französischen Techniker noch.

Was sind Token?

Im Reglement wurde verankert, dass bei der Einführung der neuen Turbomotoren ab 2014 mit so genannten Wertmarken («token») der Motor schrittweise modifiziert werden sollen. Die vom Autoverband definierten 42 zur Modifikation freigegebenen Teile der Antriebseinheiten wurden dabei in Wichtigkeitsstufen eingeteilt (1, 2 und 3). Die Summe dieser einzelnen Komponenten betrug 66 Wertmarken. Die Motorenhersteller konnten nun selber entscheiden, wie sie ihre Wertmarken ausgeben wollten – je nach Entwicklungsbedarf eben.

Für neu entworfene Kolben oder einen anderen Lader wurden beispielsweise zwei Wertmarken fällig, für ein neues Zündsystem eine Wertmarke, Veränderungen am Brennraum hingegen fielen mit drei Wertmarken ins Gewicht.

Fürs erste Evo-Jahr, also 2015, wurden dann theoretisch insgesamt 32 Wertmarken erlaubt, anders gesagt: gut die Hälfte des Motors durfte umgekrempelt werden (48 Prozent), immer im Rahmen des Erlaubten (Höhe des Blocks oder die Bohrung etwa waren tabu).

Aber schon im Ansatz erwies sich das System als fehlerhaft.
Aufgrund einer verbalen Ungenauigkeit im Reglement wurde es möglich, innerhalb der Saison 2015 zu entwickeln. Gleichzeitig wurde klar, dass Mercedes-Benz die Hausaufgaben am besten gelöst hatte. Es drohte die Gefahr: Wenn die Entwicklung zu eingeschränkt ist, dann konserviert Mercedes den Vorsprung möglicherweise bis 2019.

Der Plan des Wertmarkensystems ist dann auch gescheitert. Ab 2017 werden die vier Formel-1-Motorhersteller Mercedes-Benz, Ferrari, Renault und Honda wieder ohne das bisherige Entwicklungskorsett arbeiten können.

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