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Nico Rosberg auf Red Bull Ring: Hattrick im Visier

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg, Österreich-GP-Sieger 2014 und 2015

Nico Rosberg, Österreich-GP-Sieger 2014 und 2015

​WM-Leader Nico Rosberg hat den Grossen Preis von Österreich 2014 und 2015 gewinnen können. Nun strebt er auf dem Red Bull Racing den Hattrick an. Vorentscheidend wir die Darbietung im Abschlusstraining.

Nico Rosberg reist mit doppelt geschwellter Brust in die Steiermark: Nicht nur, dass er mit dem Erfolg in Aserbaidschan einen schlechten Lauf in der Formel-1-WM stoppen konnte, er hat 2014 und 2015 aufr dem Red Bull Ring auch gewinnen können.

Der Deutsche sagt vor dem neunten GP-Wochenende des Jahres: «In Österreich waren wir in den vergangenen zwei Jahren richtig stark. Besonders hart wird es gegen die Williams, die uns dort in der Vergangenheit schon unter Druck gesetzt haben. Dennoch glaube ich, dass unser Silberpfeil noch immer das beste Paket im Feld besitzt. Es ist immer etwas Besonderes, wenn man in zwei Rennen auf einer Strecke zweimal gewonnen hat. Aber es wäre natürlich noch besser, wenn ich daraus drei Siege in drei Rennen machen könnte. Der Weg bis zur ersten Kurve ist relativ kurz. Bei den Starts und in den ersten Kurven war ich bislang in dieser Saison recht stark. Wenn ich im Qualifying gut abschneide, habe ich also eine gute Chance auf ein Spitzenergebnis.»

Darin hindern will ihn Lewis Hamilton – nach den Siegen in Monaco und Montreal hatte er bis auf neun Punkte zu Rosberg aufschliessen können, nach einem verpatzten Wochenende in Baku liegt er nun wieder um 24 Zähler hinten.

Der Engländer meint: «In Baku ging es fantastisch los, aber leider hat es an diesem Wochenende einfach nicht sollen sein. Es ist sehr schade, dass ich nicht richtig im Rennen war. Es bringt jedoch nichts, über "hätte, wäre, wenn" zu philosophieren. Ich habe es abgehakt, nehme die Punkte mit und greife wieder an. In Spielberg erwartet uns ein Kurs alter Schule. Die Strecke ist schnell und besitzt einen guten Fluss. Überholen ist schwierig, aber es gibt Stellen, an denen man etwas anderes versuchen kann. Das ergibt eine gute Herausforderung. Ein Startplatz an der Spitze ist dort definitiv von Vorteil. Deshalb muss ich es im Qualifying wieder hinbekommen und besser abschneiden als beim letzten Mal. Österreich ist ein wundervolles Land, das ich gerne besuche. Es wäre also großartig, dort zum ersten Mal zu gewinnen und einen Haken dahinter zu setzen.»

Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagt nach der Darbietung in Baku mit Motorproblemen an beiden Fahrzeugen: «Wir haben unser Potential in Baku leider nicht ausgeschöpft. Auf einigen Strecken scheinen wir es von Anfang an auf den Punkt genau hinzubekommen. Diese Strecke lag unserem Auto mit Blick auf die Power-Unit und die aerodynamische Effizienz sehr gut. Entsprechend waren wir hinterher leicht enttäuscht. Dennoch gab es viel Positives. Unser Paket ist weiterhin mehr als nur konkurrenzfähig und wir haben gesehen, dass beide Fahrer bis ans Limit pushen – manchmal sogar darüber hinaus. Genau das wünschen wir uns von ihnen.»

«Nach den Erfolgen der letzten Zeit wäre es einfach, selbstgefällig zu werden oder den Fuss vom Gas zu nehmen. Aber sie treiben sich und das Team gegenseitig an. Uns ist klar, dass dies manchmal in schwierigen Wochenenden mündet. Aber das ist gut für uns und den Sport. Unser Hauptaugenmerk liegt darauf, die kleinen Fehler zu eliminieren, die uns hier und da Punkte gekostet haben. Wir müssen in allen Bereichen am Anschlag agieren, um die wachsende Konkurrenz im Kampf um die Spitze in Schach zu halten.»

Mercedes-Technikchef Paddy Lowe über die Aufgaben auf dem Red Bull Ring: «Spielberg ist ein ganz anderer Typ Strecke als die zurückliegenden drei Kurse. Diese waren alle Strassen- oder halbe Stadtkurse mit hauptsächlich langsamen Kurven. In Österreich erwartet uns hingegen eine permanente Rennstrecke mit vielen Höhenunterschieden und einer kurzen Runde mit nur neun Kurven, die jedoch verschiedene Geschwindigkeiten aufweisen. Die kurze Rundenzeit sorgt für ein aufregendes Wochenende am Kommandostand – ganz besonders während der Qualifikation. Die Rundenzeiten liegen nur knapp über einer Minute. Dadurch kann die Strecke schnell überfüllt sein. Dann heisst es, sehr schnelle Entscheidungen zu treffen.»

«Der Kurs wurde für dieses Jahr komplett neu asphaltiert. Dadurch soll die Strecke unseren Informationen zufolge extrem glatt sein. Das dürfte dazu führen, dass die Reifen dort ganz anders funktionieren. Zudem stehen uns an diesem Wochenende die weichsten verfügbaren Reifenmischungen zur Auswahl. Dadurch könnte die Pole-Zeit durchaus im Bereich des Rundenrekords liegen. Seit der Rückkehr in den Rennkalender 2014 waren wir auf dieser Strecke immer sehr stark. Diese Serie möchten wir fortsetzen. Allerdings haben wir bislang in dieser Saison starke Performance-Unterschiede zwischen den Teams auf unterschiedlichen Streckentypen gesehen. Das machte es recht unvorhersehbar.»

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