MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

3. Training Spielberg: Rote Flagge wegen Nico Rosberg

Von Vanessa Georgoulas
Rote Flagge: Nico Rosberg fiel unverschuldet aus

Rote Flagge: Nico Rosberg fiel unverschuldet aus

Mercedes-Star Nico Rosberg, der am Freitag auf dem Red Bull Ring noch mit der Bestzeit geglänzt hatte, landete in der letzten Trainingsstunde unverschuldet im Aus. Die Randsteine hatten den Abflug verursacht.

Die Formel-1-Stars verloren im dritten freien Training zum Österreich-GP keine Zeit, nachdem der starke Regen am Vortag noch für eine lange Zwangspause und eine entsprechende Verkürzung des Trainingsprogramms gesorgt hatte. Der erste Fahrer auf der Piste war Manor-Pilot Pascal Wehrlein, der eine ganze Reihe von Autos auf die Strecke führte.

Die ersten Rundenzeiten stellten die Sauber-Piloten Marcus Ericsson und Felipe Nasr auf, wobei beide Fahrer noch relativ gemächlich unterwegs waren. Die erste wirklich schnelle Runde drehte Sebastian Vettel. Der Ferrari-Star brannte eine Zeit von 1:07,797 min in den Asphalt und kam damit bereits Nico Rosbergs Bestmarke vom Vortag nahe.

Wie die meisten GP-Piloten rückten auch die beiden Mercedes-Fahrer auf der weichsten zur Verfügung stehenden Reifenmischung aus, um gleich ein paar schnelle Runden zu drehen. Doch für Weltmeister Lewis Hamilton endete die Zeitenjagd nach nur acht Runden, weil an seinen Hinterreifen das Phänomen der Blasenbildung auftauchte, wobei der rechte Hinterreifen stärker betroffen war als der linke.

«Schaut euch meine Hinterreifen an, da stimmt etwas nicht», funkte der Silberpfeil-Pilot, und bekam die Antwort: «Bleib noch eine langsame Runde draussen.» Doch damit war der ehrgeizige Brite nicht einverstanden: «Wenn ich weiterfahre, fliege ich ab», lautete sein knapper Kommentar.

Der 31-Jährige aus Stevenage war nicht der Einzige, der Probleme bekundete. Auch Ericsson hatte Probleme – allerdings mit dem Gaspedal, und nicht mit den Walzen. «Das Auto ist nicht fahrbar», klagte der 25-jährige Schwede. Und auch Haas-F1-Pechvogel Esteban Gutiérrez wurde von Technik-Sorgen geplant. «Das fühlt sich schlecht an, irgendetwas geht da kaputt.»

Die Zuschauer bekamen auch wieder viele Ausrutscher zu sehen, erst verbremste sich Hamilton in der achten Kurve, später leisteten sich Carlos Sainz, Sergio Pérez, Romain Grosjean und Nico Hülkenberg an gleicher Stelle einen Fehler.

Rote Flagge wegen Nico Rosberg

Inzwischen hatte Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen mit 1:07,234 min die Spitzenposition vor seinem Teamkollegen Vettel übernommen. Dahinter reihten sich die beiden Red Bull Racing-Fahrer Daniel Ricciardo und Max Verstappen, das Williams-Duo Valtteri Bottas und Felipe Massa, Nico Hülkenberg im Force India-Renner, Gutiérrez und sein Teamkollege Romain Grosjean sowie McLaren-Honda-Zugpferd Fernando Alonso auf den restlichen Top-Ten-Positionen ein.

Zwanzig Minuten vor dem Ende wurde die rote Flagge geschwenkt. Was war passiert? Rosberg, der sich auf den ultraweichen Reifen zur Zeitenjagd aufgemacht hatte, fand sich in der zweiten Kurve in der Streckenbegrenzung wieder, weil seine linke Hinterradaufhängung beim Ritt über die Randsteine kollabierte. «Das war kein Fahrfehler, und er hat auch die gelben Kerbs nicht erwischt», erklärte Sky Sports F1-Experte Anthony Davidson.

Zwölf Minuten vor dem Ende des letzten freien Trainings durften die GP-Stars wieder auf die Piste. Vettel verlor keine Zeit und liess sich als Erster wieder blicken. Der vierfache Weltmeister war auch der Erste, der eine Zeitverbesserung erzielte, und mit 1:07,098 min die Spitzenposition übernahm.

Auch Alonso gehörte zur Gruppe jener Fahrer, die gleich wieder auf die Strecke fuhren. Der zweifache Weltmeister hatte weniger Glück als Vettel, denn beim Ritt über die Randsteine in der achten Kurve verlor er einen Teil seines Dienstwagens.

Für Aufregung sorgte auch Bottas, der sich fünf Minuten vor dem Ende des Trainings in der neunten Kurve drehte, aber aus eigener Kraft wieder weiterfahren konnte. Auch in den letzten Minuten bekamen die Fans auf den Tribünen viele Ausrutscher und Verbremser zu sehen. Zur Gruppe jener Fahrer, die in der achten Kurve weit ausholen mussten, gehörten Grosjean, Ericsson, Magnussen und Gutiérrez.

Am Ende durfte sich Vettel mit 1:07,098 min über die erste Bestzeit des Tages freuen, dahinter belegten Räikkönen, Hamilton, Ricciardo, Verstappen, Bottas, Massa, Hülkenberg, Jenson Button und Alonso die restlichen Top-Ten-Positionen. Pérez, Gutiérrez, Pascal Wehrlein, Grosjean, Kevin Magnussen, Daniil Kvyat, Jolyon Palmer, Sainz, Rio Haryanto, Ericsson, Nasr und Rosberg die Zeitenliste.

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