Mercedes übt 60 bis 70 Boxenstopps pro Rennwochenende
Übung macht den Meister: Die Mercedes-Boxencrew übt fleissig, damit beim Reifenwechsel nichts schief geht
Sie dauern knapp zwei Sekunden und sind doch so entscheidend für den Rennverlauf: Die Boxenstopps sind auch in der Formel 1 ein zentraler Erfolgsfaktor. Nirgendwo sonst gewinnt oder verliert ein Fahrer so leicht Zeit. Entsprechend viel Aufwand betreiben die Equipen, um die Stopps an der Box möglichst kurz und reibungslos zu gestalten.
Das Motto «Übung macht den Meister» steht beim Weltmeister-Team Mercedes dabei im Vordergrund. In einem YouTube-Filmchen verrät Sportchef Ron Meadows: «Wir üben das sehr oft, etwa 60 bis 70 Mal pro Woche, allein an den Rennwochenenden absolvieren wir dann ab Donnerstag etwa noch einmal so viele Reifenwechsel, um in Form zu bleiben.»
Der 52-jährige Brite, der seine Karriere als Mechaniker begann und als Gründungsmitglied des Rennstalls British American Racing in die Formel 1 einstieg, verriet auch: «Wir wechseln die Leute an den verschiedenen Positionen immer wieder ab, um die individuellen Stärken und Schwächen der Boxencrew zu berücksichtigen.»
Knifflig werde es vor allem, wenn beide Fahrer in der gleichen Runde an die Box abbiegen müssen: «Man braucht mindestens eine Lücke von sechs bis sieben Sekunden zwischen den beiden Autos, damit der Pilot, der als Zweiter stoppt, keine Position verliert. Zehn Sekunden sind noch besser, denn der Mann am hinteren Wagenheber muss nach dem Loslassen gleich zur Seite springen, um nicht überrollt zu werden», verriet Meadows.
Und der Motorsport-Manager aus Liverpool fügte stolz an: «Dieses Szenario spielen wir im Werk sehr oft durch, und bisher liefen diese Stopps auch reibungslos ab. Wir hatten wirklich Glück, denn wenn man die Lücke nicht hat, dann kann man nicht viel machen, schliesslich ist es verboten, seine Hintermänner in der Boxengasse einzubremsen. In diesem Fall verliert man schnell eine Position.»