Santino Ferrucci: Kein schneller Formel-1-Aufstieg
Santino Ferrucci: «Es besteht kein Grund zur Eile»
Mit 107 gedrehten Runden gehört Santino Ferrucci zu den fleissigsten Piloten des zweiten Silverstone-Testtages. Der Haas-F1-Entwicklungsfahrer hat seinen Formel-1-Erfahrungsschatz auf knapp 950 Kilometer ausgebaut – und überzeugte dabei auch.
So lobte etwa Teamchef Günther Steiner nach dem zweitägigen Einsatz des US-Amerikaners: «Das waren zwei lohnenswerte Tage für uns. Santino hat einen guten Job gemacht und mehr erledigt, als wir erwartet haben. Er ist gerade erst 18 Jahre alt geworden, und diese Autos sind alles Andere als einfach zu lenken. Aber er hat sich gut auf die Herausforderung vorbereitet und damit jeden beeindruckt.»
An einen schnellen Formel-1-Aufstieg mag Ferrucci dennoch nicht glauben: «Das steht nicht zur Debatte, denn es gibt noch so viel, was ich lernen muss.» Er weiss: «Wie es im nächsten Jahr weitergehen wird, hängt davon ab, wie die restliche Saison verläuft. Wir werden die Entscheidung irgendwann zwischen dem Rennen in Belgien und dem GP in Monza treffen.»
Und Ferrucci verrät: «Ich hoffe natürlich, von der GP3-Serie in die GP2 aufzusteigen. Aber selbst wenn das nicht eintreffen sollte, kann ein weiteres Jahr in der GP3 auch nicht schaden.» Einen Vergleich mit Red Bull-Überflieger Max Verstappen, der schon im zarten Alter von 17 Jahren in die Königsklasse des Motorsports aufgestiegen ist, findet der Rennfahrer aus Woodbury, Connecticut, überflüssig.
«Ich denke, jeder stimmt mir zu, wenn ich sage, dass Max ein Spezialfall ist. Ich durfte in der Formel 3 gegen ihn fahren und weiss deshalb ganz genau, wie stark er ist. Er ist ein wirklich guter Fahrer, unglaublich schlau und gerissen» schwärmt Ferrucci, und betont: «So eine Karriereleiter, die vom Kartsport direkt in die Formel 3 und dann in die Formel 1 führt, sieht man nicht alle Tage. Der Einzige, der mir als Vergleich in den Sinn kommt, ist Kimi Räikkönen.»
Ferrucci, für den in diesem Jahr keine weiteren Einsätze im F1-Renner von Haas geplant sind, betont: «Mein Plan sieht anders aus. Ich bevorzuge es, in meiner Entwicklung etwas weiter zu kommen und reifer zu werden, bevor ich in der Formel 1 ankomme. Es besteht auch kein Grund zur Eile.»