FIA verschärft Formel-1-Funkregeln noch einmal
Nico Rosbergs Funk-Strafe sorgte für Diskussionen – und eine neue technische Direktive
Der Funkverkehr zwischen Nico Rosberg und der Mercedes-Boxenmauer sorgte in Grossbritannien für viel Wirbel. Der Silberpfeil-Pilot hatte im GP Probleme mit seinem Getriebe bekundet und bei seinem Team nachgefragt, was er genau machen soll. Soweit hatte er die strengen Funkregeln, die seit Jahresbeginn gelten, noch nicht verletzt.
Weil aber die Mercedes-Verantwortlichen eine Handlungsanweisung gaben, bekam der Deutsche später eine 10-Sekunden-Strafe aufgebrummt. Das sorgte bei vielen Teamchefs für Kopfschütteln, und schnell wurde die Forderung laut, die strengen Regeln zu lockern. Und der Automobilweltverband FIA reagierte in Ungarn mit einer neuen technischen Direktive von Rennleiter Charlie Whiting, die ab sofort die bisherige Direktive TD/016-16 ersetzt.
Gelockert wurden die Regeln nur in einer Hinsicht: Sie greifen nun erst, wenn der Fahrer die Boxengasse verlassen hat. Das Team darf den Piloten über jedes technische Problem informieren, solange dieser daraufhin die Box ansteuert oder das Auto abstellt. Kommuniziert werden dürfen auch Schäden an der Verkleidung.
Die Aufforderung, auf ein Standardprogramm zu schalten, ist hingegen nur noch gestattet, wenn diese Information nicht über die Lenkrad-Anzeige kommuniziert werden kann und das betreffende Teil – sei es ein Sensor, eine Kontrolleinheit oder ein Stellglied – ausgefallen ist. Das Auto darf durch den Wechsel ins Standardprogramm auch nicht schneller werden. I
In den nächsten beiden Rennen in Ungarn und Deutschland müssen die Piloten die Box in diesem Fall noch nicht ansteuern. Nach der Sommerpause (also ab dem Belgien-GP) wird auch bei diesem Funkspruch ein Boxenstopp nötig.