Stewart zu Mercedes-Rivalität: «Gab es früher nicht»
Jackie Stewart: «Zu meiner Zeit gab es das nicht, man musste keinen Psycho-Krieg gegen seinem Teamkollegen ausfechten»
Das Mercedes-Duell der beiden Titelanwärter Lewis Hamilton und Nico Rosberg beschert den Formel-1-Fans und Journalisten genauso viel Freude wie es den Silberpfeil-Verantwortlichen Kopfschmerzen bereitet. «Es ist schon ermüdend», gestand etwa Motorsportdirektor Toto Wolff, der die Rivalität dennoch nicht aus der Welt zu schaffen versucht, weil er diese als echten Gewinn für den GP-Zirkus ansieht.
Ganz anders sieht das der dreifache Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart. Der 77-jährige Schotte erklärte im Interview mit den Kollegen des britischen Magazins «Motor Sport»: «Zu meiner Zeit gab es das nicht, man musste keinen Psycho-Krieg gegen seinem Teamkollegen ausfechten, denn normalerweise gab es eine Nummer 1 und eine Nummer 2 im Team.»
Der 27-fache GP-Sieger erinnert sich: «Bei BRM war ich die Nummer 2 neben Graham (Hill, Anm.), und manchmal habe ich ihn trotzdem geschlagen, aber er war nie eine Diva und hat auch nie irgendetwas Krummes versucht. Ich lehne diese öffentliche Zankerei ab und mache das Team dafür verantwortlich. Unter Ken Tyrrell wäre das nicht passiert.»
Stewart rät der Sternmarke ohnehin zum Formel-1-Ausstieg: «Wenn ich an der Spitze von Mercedes wäre, würde ich aussteigen wollen, solange die Silberpfeile noch an der Spitze sind. besser geht es nicht und sie können es sich nun auch nicht mehr leisten, Zweitbeste zu sein. Man erinnere sich nur mal an die 50er-Jahre, da waren sie auch nur für zwei Jahre dabei, gewannen alles und liefen wieder weg.»
Dafür rät er einem anderen Hersteller zum Bleiben. Stewart sagt: «Wenn ich Honda wäre, dann würde ich der Formel 1 treu bleiben, bis ich wieder zu den Gewinnern gehöre. Sie haben enorme Ressourcen und es steht viel auf dem Spiel für sie – genauso wie für McLaren. Sie müssen bleiben, bis sie das richtig hinbekommen.»
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