Lewis Hamilton sensationell 3.: Rote Flagge als Hilfe
Lewis Hamilton zieht an Fernando Alonso vorbei
Hat Lewis Hamilton alle an der Nase herumgeführt? Nachdem klar war, dass der Mercedes-Star aus der letzten Startreihe in den Belgien-GP gehen wird, stapelte der dreifache Formel-1-Weltmeister tief: «Ich werde froh sein, wenn ich es unter die besten Zehn schaffe.»
Aber dann war Hamilton schon vor dem Abbruch nach dem Magnussen-Unfall Fünfter! Lewis sagt: «Ich habe wirklich nicht mit einem Podestplatz gerechnet. Warum nicht? Weil ich schon viel zu lange in diesem Geschäft bin. Ich weiss, was alles passieren kann. Daher ging ich ohne Erwartungen in den Grand Prix. Einfach mit dem Vorhaben, so viele Ränge als möglich gutzumachen.»
Das hat Hamilton fast perfekt hinbekommen: 18 Ränge zu gewinnen, das ist fast Spa-Francorchamps-Bestmarke. Denn Michael Schumacher fuhr 2011 in Belgien von 24 auf den fünften Platz, gewann also sogar 19 Plätze.
Rekord hingegen ist, dass ein Pilot von so weit hinten in Belgien noch einen Podestrang herausgefahren hat.
Lewis weiter: «Ich bin vor allem stolz auf meine Jungs, sie haben sich den Rücken buckelig gearbeitet, um mir diese ganzen neuen Motoren einzubauen. Ich habe jetzt drei frische Antriebseinheiten, mehr als alle anderen Fahrer. Ich wusste ja, was hier auf mich zukommen würde, und wenn mir einer offeriert hätte, dass ich trotzdem einen dritten Platz erhalte, dann hätte ich dankend zugegriffen.»
«Ich kann auch ehrlich sagen – mehr hätte ich aus diesem Rennen nicht machen können, der Abstand zu Daniel Ricciardo war einfach zu gross.»
«Es war ein schwieriges Rennen. Um von da hinten nach vorne zu kommen, war die richtige Balance aus Aggressivität und Vorsicht gefragt, da habe ich hinbekommen, und darauf bin ich stolz.»
Haben Safety-Car-Phasen und die rote Flagge Hamilton in die Hände gespielt? Lewis überlegt kurz und antwortet dann: «Es war gewiss kein Nachteil, aber ich war ja schon zur roten Flagge Fünfter. Das grösste Fragezeichen für mich war, wie lange die Reifen jeweils halten würden.»
«An den Sieg habe ich nie gedacht. Jedem Fahrer ist es klar, dass man mit diesen Reifen nicht vom Anfang bis zum Schluss voll durchziehen kann.»
Hamilton hat zehn Punkte auf Rosberg verloren. Nicht nur britische Fans finden: Wieso muss ein Pilot solche Strafversetzungen hinnehmen, wenn die Technik versagt? Lewis ist da ganz Team-Player: «Erstens sind die Regeln so, wie sie eben sind. Und sie sind für alle gleich. Zweitens ist das ein Mannschaftssport. Klar kann man argumentieren – wieso muss ich den Kopf hinhalten, wenn die Technik schwächelt? Aber ihr dürft nicht vergessen: Es gibt ja auch Situationen, wenn ich als Fahrer keine gute Arbeit mache. Dann muss das Team darunter leiden. Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen.»
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