MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

FP2 Monza: Lewis Hamilton schneller als Nico Rosberg

Von Vanessa Georgoulas
​Lewis Hamilton drehte am Freitag die schnellste Rennrunde

​Lewis Hamilton drehte am Freitag die schnellste Rennrunde

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton setzte sich am Nachmittag des Trainingsfreitags in Monza an die Spitze der Zeitenliste. Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg blieb zwei Zehntel langsamer.

Der erste Formel-1-Star, der sich zum zweiten freien Training auf dem 42 Grad heissen Asphalt des Autodroms von Monza zeigte, war Pascal Wehrlein. Der Manor-Pilot, der auf der Experimental-Mischung ausrückte, führte eine ganze Reihe von GP-Rennern an und drehte auch die erste gezeitete Runde.

Lange durfte sich Wehrlein aber nicht über die Spitzenposition auf dem Zeitenmonitor freuen, denn kurz nach dem Deutschen kreuzte Ferrari-Star Kimi Räikkönen die Start-Ziel-Linie und distanzierte ihn um ganze 2,2 Sekunden.

Der Erste, der einen Ausflug neben die Piste unternahm, war Belgien-Crashpilot Kevin Magnussen, der mit seinem neuen Chassis in der ersten Schikane über die Randsteine bretterte. Auch Grosjean vertat sich kurz darauf an gleicher Stelle.

Fünf Minuten nach dem Start des Nachmittagstrainings liess sich auch Nico Rosberg erstmals blicken. Der Deutsche, der am Morgen mit 1:22,959 min die schnellste Runde gedreht hatte, rückte auf der mittelharten Reifenmischung aus und musste sich mit dem zweiten Platz hinter Sebastian Vettel begnügen, der sich nur eine Minute vor seinem Landsmann – auf der weichen Reifenmischung – die Spitzenposition gesichert hatte.

Kurz darauf leuchtete aber schon wieder ein anderer Name an erster Stelle auf: Champion Lewis Hamilton rückte wie der vierfache Weltmeister auch auf den weichen Walzen aus und sicherte sich mit 1:23,732 min die Spitzenposition. Der Brite distanzierte Vettel damit um 0,7 Sekunden.

Deutlich geringer fiel der Unterschied zwischen Rosberg und Kimi Räikkönen aus. Der Ferrari-Pilot, der wie sein Silberpfeil-Kontrahent auf den mittelweichen Reifen unterwegs war, blieb nur drei Zehntel langsamer. Nach der ersten Viertelstunde hatten sich bis auf Marcus Ericsson, Fernando Alonso und Max Verstappen alle Piloten mindestens einmal auf der Strecke blicken lassen. Der Schwede und der Niederländer rückten bald darauf aber zur ersten Runde aus.

Alonso musste sich gedulden, weil sein Team nach Problemen im ersten Training ein Hydraulik-Leck ausgemacht hatte und deshalb ein Teil auswechseln musste. Kaum rückte der Weltmeister von 2005 und 2006 wieder aus, bekundete er wieder Probleme – diesmal mit der Kupplung. Diese Sorgen konnte das McLaren-Honda-Team in kürzerer Zeit aus der Welt schaffen, sodass der Asturier bald wieder unterwegs war.

Felipe Nasr mit Problemen

Der Erste, der auf der Strecke technische Probleme bekundet hatte, war Sauber-Fahrer Felipe Nasr. Der Brasilianer klagte am Boxenfunk über einen Power-Verlust ausgangs der letzten Kurve und leichtes Untersteuern in den Lesmo-Kehren. Auch Haas-Zugpferd Romain Grosjean klagte über Untersteuern. Der Genfer funkte: «Ich habe starke Probleme in den Kurven 6 und 7 – gibt es irgendetwas, was ich dagegen tun kann?»

Sehr viel schlimmer erging es Esteban Ocon. Der Formel-1-Neueinsteiger, der in Italien sein zweites Rennwochenende in der Königslasse bestreitet, der Eingangs der ersten Lesmo-Kurve ausrollte. Weil die Streckenposten den Manor-Renner von der Piste schaffen mussten, kam das virtuelle Safety-Car zum Einsatz. Zu diesem Zeitpunkt führte Hamilton die Zeitenliste an.

Nach vier Minuten durfte das Feld wieder Gas geben und der Erste, der davon profitierte, war Räikkönen, der sich mit sieben Zehnteln Rückstand auf Leader Hamilton auf dem vierten Platz einreihte.

Grosjean und Alonso unterhielten die Zuschauer zwischendurch mit Rutschern und schönen Drift-Einlagen in der Ascari- bzw. Parabolica-Kurve, während Verstappen auf den superweichen Reifen auf Zeitenjagd ging und mehr als zwei Zehntel schneller blieb als sein Teamkollege Ricciardo. Weniger schmeichelhaft fiel der Vergleich mit Hamilton aus: Ganze neun Zehntel fehlten dem Niederländer auf die Bestzeit des Weltmeisters, der die Zeitenliste immer noch mit 1:22,801 min anführte.

Auf der anderen Seite der Wohlfühl-Skala fand sich Felipe Massa wieder. Der Brasilianer, der am Vortag seinen Formel-1-Rücktritt nach dem diesjährigen Saisonende in Abu Dhabi angekündigt hatte, musste die Box ansteuern, weil en Bremssensor nicht richtig funktionierte und ausgetauscht werden musste. Der Rennfahrer aus Sao Paulo schaffte es, sieben Minuten vor dem Ende des Trainings wieder auf die Piste.

Mit einem spektakulären Ritt über die Randsteine in der ersten Schikane sorgte Daniil Kvyat für Unterhaltung in den letzten Minuten. Der Russe belegte zu diesem Zeitpunkt den drittletzten Platz vor Nasr und Jolyon Palmer.

Am anderen Ende der Zeitenliste durfte sich Hamilton über die Bestzeit freuen. Hinter dem WM-Leader reihten sich Rosberg, Vettel, Räikkönen, Verstappen, Ricciardo, Alonso, Valtteri Bottas, Grosjean und Button ein. Massa, Nico Hülkenberg, Sergio Pérez, Esteban Gutiérrez, Marcus Ericsson, Pascal Wehrlein, Carlos Sainz, Esteban Ocon, Kevin Magnussen, Kvyat, Nasr und Palmer komplettierten die Zeitenliste.

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