Renault-Fahrer 2017: Notlösungen statt Superstars
Esteban Ocon im Renault
Renault hat bei der Rückkehr des Formel-1-Werksrennstalls 2016 nie ein Geheimnis aus dem Plan gemacht, dass mittelfristig ein Star ans Lenkrad soll – denn Jolyon Palmer und Kevin Magnussen sind Notlösungen. Palmer war schon verpflichtet, als Renault noch Lotus hiess. Magnussen sprang für den Venezolaner Pastor Maldonado ein, als dessen PDVSA-Ölquelle versiegte.
Die Bilanz der beiden ist wenig berauschend: Palmer konnte keinen einzigen Punkt holen. Magnussen fuhr in Sotschi auf Rang 7, ansonsten gingen die Gelben leer aus.
Stars sind in der Formel 1 Mangelware. Wunschfahrer Fernando Alonso ist bei McLaren-Honda fest verankert. Fahrer wie Hamilton, Vettel, Rosberg, Ricciardo und Verstappen sind auf Jahre hinaus an ihre Rennställe gebunden.
An Valtteri Bottas kam Renault nicht heran: Der Finne erhält bei Williams einen Zweijahresvertrag. An Sergio Pérez kam Renault auch nicht heran: Der Mexikaner glaubt, bei Force India bessere Karten zu haben. Carlos Sainz bleibt bei Toro Rosso. McLaren war klug genug, Stoffel Vandoorne nicht ziehen zu lassen.
Aus Renault-Kreisen sickert durch: Der junge Esteban Ocon hat sein Cockpit 2017 auf sicher. Aber wer sitzt im anderen Renault?
Sauber-Fahrer Felipe Nasr pocht auf die wirtschaftlichen Verbindungen von Renault in Brasilien. Das ist ein Argument, und zweifellos hat Felipe Talent, aber wer sieht Nasr schon als Führungspersönlichkeit?
Fred Vasseur meint: «Wir denken an die Zukunft. Wir wollen den Champion von 2019, nicht jenen von 2010. Wenn wir die Formel 1 anschauen, dann basieren die Erfolgsgeschichten auf den Piloten – Michael Schumacher bei Ferrari, Fernando Alonso bei Renault, Sebastian Vettel bei Red Bull Racing. Also wollen wir Fahrer aufbauen, das ist ein Investment wie in einen neuen Windkanal oder in einen besseren Motor.»
Auf die Frage, wen er denn als Weltmeister 2019 sehe, meint Vasseur: «Verstappen gehört wohl zu dieser Gruppe. Aber Esteban Ocon hat ihn in der Formel 3 geschlagen. Alle reden von Stoffel Vandoorne. Aber gegen Kevin Magnussen hat er in der Formel Renault 3.5 den Kürzeren gezogen. Und auch Palmer beendete seine GP2-Saison 2014 vor Vandoorne. Wobei ich Stoffel für ein Ausnahmetalent halte, damit wir uns nicht falsch verstehen. Also sollten alle diese fünf grosse Namen der Zukunft sein.»
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