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Regeln 2017: Start auf nasser Bahn, Tricks verboten

Von Mathias Brunner
Auch auf nasser Bahn wird künftig stehend gestartet

Auch auf nasser Bahn wird künftig stehend gestartet

​Worüber schon länger unter Rennställen und Regelhütern diskutiert worden ist, wird zur Saison 2017 hin eingeführt: Nach einigen Runden hinter dem Safety-Car wird es einen stehenden Start geben!

Abgesehen von der ersten Fassung des Formel-1-Programms 2017 (siehe weiter unten) hat der Weltrat des Automobilweltverbands FIA bei seiner Sitzung einige weitere Vorschläge abgenickt. Darunter auch: Es wird wieder stehende Starts auf nasser Piste geben!

Entscheidet Charlie Whiting, der Sicherheitsdelegierte der Formel 1, dass zu viel Wasser auf der Bahn ist, fahren die Autos zwar wie bisher hinter dem Safety-Car von Bernd Mayländer los, der Führungs-Mercedes schert dann aber zur Box ab, und das Feld startet nicht fliegend, sondern stellt sich zu einem stehenden Start auf!

Was vor Einführung des Safety-Cars 1992 ganz normal war, kehrt also zurück – die Fans erleben einen stehenden Start auf einer nassen Strecke. Dies soll den Fans mehr Spektakel bieten.

Pirelli wählt die Reifen

Die FIA korrigiert eine Kuriosität im Reglement: Denn im sportlichen Reglement war vor der Saison 2016 verankert worden, dass Pirelli für Überseerennen eine Vorlaufzeit von 14 Wochen eingeräumt wird, um die Reifen für das entsprechende Rennen herzustellen (für Rennen in Europa gelten acht Wochen). Diese Vorlaufzeit bedeutete: Die Rennställe mussten ohne Testerfahrung aus Barcelona entscheiden, welche Reifen sie in im ersten Saisonviertel verwenden.

Der erste Wintertest fand erst ab 22. Februar statt, also in Woche 8 des Jahres 2016. Mit vierzehn Wochen Vorlaufzeit heisst das – die Rennen in Australien (Ende der elften Kalenderwoche), Bahrain (Ende der 13.), China (Ende der 15.) und Russland (Ende der 17.) waren alles Schüsse ins Blaue.

Für 2017 ist diese unsinnige Lösung für die ersten fünf Rennen ausgehebelt. Pirelli stellt jedem Fahrer zwei Sätze der härtesten Mischung zur Verfügung (orange gekennzeichnet), vier Sätze der mittelharten Mischung (weiss) sowie sieben Sätze der weichen Mischung (gelb).

Diese Kombinationen gelten für die Wochenenden mit folgenden Grands Prix:
26. März: Australien (Melbourne)
9. April: China (Shanghai)
16. April: Bahrain (Sakhir)
30. April: Russland (Sotschi)
14. Mai: Spanien (Barcelona)

Motoren: McLaren-Honda-Trick gestoppt

Die FIA hat eine Lücke im Reglement geschlossen. McLaren hatte 2015 diese Lücke genutzt, um im Training zum Belgien-GP mehrfach Honda-Motoren zu wechseln. Die Logik dahinter: Jenson Button und Fernando Alonso erhielten frische Antriebseinheiten und horrende Strafen, aber mehr als ans Ende des Feldes konnten sie nicht verbannt werden. Eine Zeitstrafe im Rennen wurde in Kauf genommen. Die neue Regel besagt, dass nur der zuletzt eingebaute Motor weiter straffrei verwendet werden darf. Bricht ein Team diese Regel, wird die Strafe auf das folgende GP-Wochenende umgewälzt. Das macht die Mehrfachwechsel unattraktiv.

Lewis Hamilton nutzte die Lücke im Regelwerk, um in Belgien 2016 drei frische Sätze Verbrennungsmotoren, Energie-Generatoren und Turbolader, erhielt aber nur eine Strafe.

2017 dürfen pro Pilot und Saison nur noch vier Antriebseinheiten verwendet werden (2016 sind es fünf). Der Strafenkatalog für den Einbau weiterer Motorelemente bleibt gleich.

Zur Erinnerung – eine moderne Antriebs-Einheit ist reglementarisch in sechs Elemente aufgeteilt:
– V6-Verbrennungsmotor??????
– Turbolader?
– MGU-H (steht für «motor generator unit – heat»; also der Generator für jene Energie, die beim Turbolader gesammelt wird)
– MGU-K (steht für «motor generator unit – kinetic»; also der Generator für die kinetische Energie, die beim Bremsen gesammelt wird)??
– Batterie-Paket
– Kontroll-Elektronik für jedes einzelne dieser Elemente

Sollte 2017 ein fünftes Element gebraucht werden, muss der betroffene Fahrer in der Startaufstellung um zehn Ränge zurück. Für jedes weitere fünfte Element der verschiedenen Motorteile gibt es eine Fünf-Ränge-zurück-Strafe.

Helme: Nur eine Ausnahme gestattet

Die FIA hat zu Beginn der Saison 2015 eingeführt, dass die Fahrer ihr grundsätzliches Helmdesign während der Saison nicht ändern dürfen. Im Reglement ist nun verankert: Eine Ausnahme pro Saison ist gestattet, wie etwa zum Heimrennen oder für einen besonderen Grand Prix, wie Monaco oder Singapur oder das WM-Finale.

Die Formel-1-Termine 2017

Wintertests
27. Februar bis 2. März: Circuit de Barcelona-Catalunya (E)
7. bis 10. März: Circuit de Barcelona-Catalunya (E)

Formel-1-WM *
26. März: Australien (Melbourne)
9. April: China (Shanghai)
16. April: Bahrain (Sakhir)
30. April: Russland (Sotschi)
14. Mai: Spanien (Barcelona)
28. Mai: Monaco (Monte Carlo)
11. Juni: Kanada (Montreal)
18. Juni: Aserbaidschan (Baku)
2. Juli: Österreich (Spielberg)
9. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
23. Juli: Ungarn (Budapest)
30. Juli: Deutschland (Hockenheim)
27. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
3. September: Italien (Monza)
17. September: Malaysia (Sepang)
1. Oktober: Singapur
8. Oktober: Suzuka (Japan)
22. Oktober: USA (Austin)
5. November: Mexiko (Mexiko-Stadt)
12. November: Brasilien (São Paulo)
26. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* endgültige Fassung im Dezember 2016

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