Surtees-Tod: Erste Details
Henry Surtees
Todesfälle sind im modernen Formel-Sport äusserst selten geworden. 2007 überlebte Robert Kubica in Montreal einen Horrorunfall beinahe ohne jegliche Schramme. Umso mehr interessiert man sich nun natürlich für die Hintergründe des tödlichen Unfalls von Henry Surtees. Der 18-jährige Sohn des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters John Surtees (75) starb am Sonntag an den Folgen eines Unfalls vom Formel-2-Rennen in Brands Hatch.
Nun erklärte der Chef der Formel-2-Serie, Ex-Formel-1-Pilot Jonathan Palmer, den Vorfall zumindest ein Stück weit: «Henry fuhr in der neunten Runde mit 200 km/h zwischen den Kurven Westfield und Sheene, als er vom wegspringenden Rad eines zuvor in der Westfield-Kurve verunglückten Autos am Kopf getroffen wurde. Es ist klar, dass Henry auf der Stelle ausgeknockt wurde und sein Auto dann geradeaus fuhr und eine Reifenbarriere traf. Soweit ich es verstehe, trat die tödliche Verletzung unmittelbar auf und der folgende Anprall in der Sheenekurve hat keinen Einfluss mehr auf das Geschehen. Die vom Williams-Formel-1-Team entworfenen Autos entsprechen den FIA-Formel-1-Standards von 2005, inklusive Halteseilen für die Räder. Die Autos verfügen auch über die neuesten Fahrer-Kopfschutz-Einrichtungen, erhöhte Cockpitseitenwände und vom Cockpit ausgehend verformbare Strukturen. Aber wie in der Formel 1 bilden die Reifenhalteseile keine Garantie dafür, dass Räder sich nicht trotzdem lösen. Und in einem Einsitzer-Monocoque ist der vordere Kopf zwangsläufig einem Risiko ausgesetzt, wenn auch einem geringen, von einem anderen Auto oder einer Fahrzeugkomponente getroffen zu werden.»
Es sei nach der Bergung möglich gewesen, Henry Surtees lebend ins Krankenhaus nach London zu fliegen, sagt Palmer, doch dort sei er seinen schweren Kopfverletzungen erlegen.