Mercedes: Formel E nicht als Kopie von DTM oder F1
Jens Thiemer
Mit dem DTM-Ausstieg hatte Mercedes im vergangenen Jahr überrascht. Nach dem Ende der anstehenden Saison ziehen sich die Stuttgarter aus der Tourenwagenserie zurück. Stattdessen will Mercedes ab Ende des Jahres in der Formel E durchstarten, zur Saison sechs, also 2019/20, ist die Marke mit dem Stern auch in der Elektroserie dabei.
Der Einstieg wird intensiv vorbereitet. Die Mercedes-Werksfahrer Maro Engel und Edoardo Mortara fahren für Venturi, die wiederum zur aktuellen Saison eine Kooperation mit HWA gestartet haben. HWA ist vor allem als Mercedes-Werksteam aus der DTM bekannt.
Die Gründe für den Ausstieg waren vielfältig, aus Marketingsicht bringt die DTM bringt Mercedes nicht mehr den gleichen Mehrwert wie früher. Man erreicht eine neue Zielgruppe, ein anderes Publikum, hat mehr Aktivierungsmöglichkeiten in den Städten.
Und: Mehr Hersteller sorgen für einen interessanten Wettkampf, immerhin sind in Audi, BMW und Porsche weitere deutsche Autobauer am Start. Mercedes' Marketing-Chef Jens Thiemer verdeutlichte dann auch auf dem Sportbusiness-Kongress Spobis: «Die Formel E ist eine große Wette auf die Zukunft. Wir glauben an diese Wette.»
Grundsätzlich müsse sich der Motorsport laut Thiemer «anstrengen, in der klassischen Form relevant zu sein». Thiemer sagte in Düsseldorf aber auch: «Die Formel 1 bleibt für Mercedes-Benz die wichtigste und dominanteste Rennserie der Welt.»
Am Dienstag stellte die Formel E das neue Auto vor, das sich deutlich von einem üblichen Formelauto unterscheidet. Es ist aggressiver, futuristischer, zeitgemäßer. Sowieso pflegt die Elektroserie das Image, ein wenig anders zu sein. So soll das auch bleiben, betont Thiemer: «Wir müssen höllisch aufpassen, dass die Formel E nicht zur Kopie der Formel 1 oder zur DTM wird. Wir wollen etwas Neues.»