Helden im Hintergrund: «Absolutes Minus-Geschäft»
Einige Helfer beim Berlin-Rennen
«Die FIA-Verantwortlichen waren mit dem Event insgesamt, aber auch mit unserer Arbeit als sportlichem Veranstalter erneut überaus zufrieden», sagte Horst Seidel, der Leiter der Sportabteilung des ADAC Berlin-Brandenburg e. V., unmittelbar nach dem 2018er-Gastspiel der Formel E in Berlin.
Seidel weiter: «Es wurde seitens der FIA sogar von Streckenmarshalls und einer Rennleitung auf Formel-1-Niveau gesprochen. In solchen Situationen zahlt es sich halt aus, dass wir pro Jahr zahlreiche und ganz unterschiedliche Motorsport-Veranstaltungen organisieren und ausrichten – oft mit einem festen Stamm an Helfern. Wir bekommen in der Rennleitung das Lob quasi aus erster Hand, dabei sind eigentlich unsere Frauen und Männer draußen an der Strecke diejenigen, die alles umsetzen, auf die wir uns verlassen und stützen können und denen das Lob eigentlich gebührt.»
So zum Beispiel James Bowles. Der 65-jährige Brite war einer von über 100 Stewards insgesamt, respektive der sechs von der Insel angereisten Helfer, die normalerweise an der Traditionsrennstrecke in Silverstone als Streckenmarshalls tätig sind.
Im Gespräch mit ihm stellte sich heraus, dass sie Jahr für Jahr auch andere Motorsport-Veranstaltungen absichern. In Berlin waren sie am sogenannten «FIA Voluteeres Day», dem seitens der FIA weltweiten Tag der ehrenamtlichen Strecken-Stewards und Helfer, am Posten eins an der stets heiklen Startkurve im Einsatz.
«Wir sind nun im dritten Jahr hier dabei und machen das, weil wir den Motorsport lieben. Ökonomisch betrachtet, ist das für uns bei einem Salär von 50 Euro für zwei Tage bei kostenloser Übernachtung und Verpflegung natürlich ein absolutes Minus-Geschäft», sagte Bowles.
«Dennoch kommen wir gern hierher. Wir sind seit Dienstag in Berlin und machen gleich noch ein paar Tage Urlaub mit Sightseeing und so weiter. Wir machen den Job wirklich gern, denn wir treffen immer wieder alte Freunde und lernen neue, nette Leute kennen. Wir fühlen uns alle wie eine Familie und freuen uns schon auf das nächste Formel-E-Rennen in Zürich, wo wir einen Großteil der Stewards von hier wieder treffen werden.»