Wehrlein nach bitterem Aus: Haben ein starkes Auto
Pascal Wehrlein
Hätte, hätte gibt es im Motorsport nicht. Heißt für Pascal Wehrlein: Die realistische Chance auf den perfekten Formel-E-Einstand in Marokko kommt nicht zurück. Für den Deutschen wäre ein Sieg durchaus drin gewesen, wenn er in der ersten Runde nicht ausgeschieden wäre. Schuldlos. Bitter. Ärgerlich. Aber nicht zu ändern.
Was hilft am besten gegen verpasste Chancen? Die nächste nutzen. Die wartet am Samstag in Chile auf Wehrlein. «Hoffentlich kann ich das Rennen zu Ende fahren», erklärte er im Vorfeld.
Er selbst ist nicht überrascht, dass es von Beginn an so gut geklappt hat. Immerhin hatte er den Auftakt in Riad verpasst, nachdem er keine Freigabe von Mercedes erhielt. «Ich habe mich gut vorbereitet gefühlt. Wir haben viel Zeit im Simulator verbracht. Ich fühle mich im Team wohl, es passt alles, das Team steht hinter mir und es herrscht eine gute Atmosphäre.»
Außerdem bekam er in Marokko Hilfe von Ex-Mahindra-Pilot Nick Heidfeld. Er gab seine Erfahrungen aus vier Jahren in der Elektroserie weiter. «Er hat einen perfekten Job gemacht. Es ist immer schwierig in eine neue Serie zu kommen und in ein neues Team. Und dann auch noch das erste Rennen zu verpassen, hilft auch nicht. Die Erwartungshaltung war riesig, der Teamkollege stand in Riad auf dem Podest. Aber diesem Druck hat Pascal standgehalten», sagte Heidfeld Auto Bild Motorsport.
Der Druck wird aber nicht kleiner. Denn Teamkollege Jerome D’Ambrosio feierte nach seinem dritten Platz in Riad in Marrakesch sogar den Sieg, er führt nun sogar die Gesamtwertung an.
Und zeigt so, was mit dem Auto möglich ist.
Wehrlein: «Wir haben ein starkes Auto, das haben die ersten beiden Rennen gezeigt. Ich freue mich einfach, Gas geben zu können. Man muss sehen, wie die Entwicklung des Autos weitergeht. Stand jetzt haben wir aber ein starkes Auto.»
Er freut sich auf seine erste Saison in der Elektroserie. «Außer der Reiserei, das muss nicht unbedingt sein, die ganze Zeit im Flugzeug», so Wehrlein: «Es macht mir aber Spaß, auch wenn ich in dieser Saison viel zu tun haben werde. Ich muss zum Beispiel alle Strecken lernen. Jede ist sehr speziell und anders als das, was ich vorher gewöhnt war. Aber: Ich kann das machen, was ich mein Leben lang tun wollte: Rennen und schnelle Autos fahren.»