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Lucas di Grassi: Heimspiel mit oder ohne Karneval?

Von Gerhard Kuntschik
Der Senior im Formel-E-Feld will in seiner Heimatstadt São Paulo sich und Abt-Cupra ein lang erhofftes Erfolgserlebnis bescheren – und beim vierten Lauf der Saison endlich anschreiben.

Klappt es mit den ersten Saisonpunkten für das Allgäuer Team, seinen brasilianischen Routinier und seinen Schweizer Teamkollegen Nico Müller? Die Formel E gastiert Samstag im «Sambadrome» Anhembi in São Paulo. Dort, wo sonst an die 100.000 Menschen den Karnevalsumzügen beiwohnen und dabei in Ekstase geraten. Nun, Ekstase ist bei Abt-Cupra wohl nicht zu erwarten, aber die ersten Saisonpunkte im vierten Rennen würden wohl für Karnevalsstimmung reichen.

An Erfahrung können es nur wenige im 22er-Feld mit Lucas di Grassi aufnehmen. Der Ex-F1-Pilot, der im August seinen 40er feiern wird und seit der Premiere der Elektroserie in Peking 2014 dabei ist, kann eine beeindruckende Bilanz vorweisen: 13 Siege in 118 Rennen, Meister 2017, 40 Podestplätze (in jeder der ersten neun Saisonen zumindest einen), vier Mal Pole Position. Und bis auf die Saisonen acht (Venturi) und neun (Mahindra) fuhr er für die «Äbte».

Das Heimspiel bedeute ihm sehr viel, gibt Lucas zu: «Auch wenn ich jetzt seit 13 Jahren hauptsächlich in Monaco lebe und dort schon in vielen Kategorien Rennen bestritten haben, ist São Paulo etwas ganz Besonderes: Hier leben meine Freunde, hier lebt meine Familie. Hier zu fahren ist ein ganz spezieller, emotionaler Moment.»

Von Rio nach São Paulo

Auf die Premiere im Vorjahr wurde lang hingearbeitet, bestätigt di Grassi, der darin involviert war: «Rio war der erste Kurs, den die Formel E jemals verkündet hat und den ich damals gestaltet habe. Dann hat es immer wieder aus verschiedenen Gründen nicht funktioniert, bis endlich im Vorjahr alles gepasst hat. Und das Gute ist: Es handelt sich um einen langfristigen Vertrag mit São Paulo, sodass die Formel E noch lange in dieser fantastischen Stadt startet.»

Den Austragungsort bezeichnet der Lokalmatador als «einzigartig»: «Dort, wo unsere Start-Ziel-Gerade ist, fahren während des Karnevals die bunten Wagen entlang. Die Gerade ist mehr als 700 Meter lang und wir erreichen dort eine Geschwindigkeit von rund 270 km/h. Auf der Gegengerade hinter dem Karnevalsgelände hat die Strecke einen anderen Untergrund, es wechselt von Beton zu normalem Asphalt. Außerdem gibt es eine Reihe von 90-Grad-Kurven. Es ist vielleicht nicht die schwierigste Strecke, aber sie garantiert tolles Racing mit Überholmanövern.» 

Teamchef von Abt wird in Brasilien Sportdirektor Martin Tomczyk sein, da Thomas Biermaier nach einer Knie-Operation noch nicht einsatzfähig ist. Zweiter Lokalheld wird Samstag Sergio Sette Camara im ERT-Auto (vormals Nio) sein, der 15 Jahre jünger als di Grassi ist - der aber heuer im ersten Rennen in Diriyah als Neunter immerhin schon zwei Punkte erobern konnte.

Das Qualifying in Brasilien findet Samstag ab 13:40 Uhr MEZ statt, Rennstart ist um 18:03 Uhr (!). Alle Rennen der Formel E 2024 werden live auf ServusTV übertragen. In Österreich im linearen Kanal ServusTV und auf der Streaming-Plattform ServusTV On; In Deutschland läuft die ServusTV-Übertragung linear auf DF1 sowie digital bei ServusTV On, df1.de sowie via und ServusTV Motorsport bei MagentaTV. Andreas Gröbl und Daniel Goggi kommentieren abwechselnd.

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