Fahrerfeld Saison zehn: Sieben Champions, ein Rookie
Weltmeister 2023 Jake Dennis (Mitte) mit den heurigen Mitfavoriten Nick Cassidy (links) und Mitch Evans.
Im Formel-1-Feld finden sich heuer – wie bisher – drei Weltmeister (Verstappen, Hamilton, Alonso), in der FIA Formula E World Championship aber sind es deren sieben (von 22 Fahrern). Lediglich ein Pilot, Jean-Éric Vergne, hat bereits zwei Mal eine Formel-E-Saison für sich entschieden, je einmal wurden Sébastien Buemi, Antonio Felix da Costa, Nyck de Vries, Jake Dennis, Lucas di Grassi und Stoffel Vandoorne Champion.
Den Routiniers gegenüber steht im Feld der zehnten Saison der Elektroserie, die Samstag in Mexiko-Stadt beginnt, ein einziger Rookie: Der Inder Jehan Daruvala, in den vergangenen vier Jahren in der Formel 2 unterwegs (je zwei Mal Siebenter bzw. Zwölfter, vier Siege). Der Ex-Red-Bull-Junior war 2023 Testfahrer für Mahindra und kam zu einem Trainingseinsatz, sein Renndebüt wird er diese Woche aber für Maserati als neuer Teamkollege des Deutsch-Österreichers Max Günther geben. Mit 25 Jahren ist Daruvala der drittjüngste Fahrer (nach den ein Jahr jüngeren Sascha Fenestraz und Dan Ticktum). Apropos Alter: Jungspunde wie in anderen Serien gibt es in der Formel E keine, das Durchschnittsalter des Feldes beträgt 30,23 Jahre. Allerdings: Der „Senior“, Lucas di Grassi, ist mit 39 Jahren doch ein Stück jünger als F1-Oldie Alonso (42).
Unter den Teams gab es vor Saison zehn nur einen Namenswechsel: Aus Nio (seit Saison drei, davor NextEV bzw. China Racing) wurde ERT (für Electric Racing Team). Der Teamchef (Alex Hui) und die Piloten (Sergio Sette Camara, Dan Ticktum) blieben gleich, als einziges Team baut man den Antriebsstrang selbst ohne Zugehörigkeit zu einem großen Autohersteller.
Hohe Dichte an Werksteams
TAG Porsche (weiter mit da Costa und Pascal Wehrlein) sowie DS Penske (Vergne, Vandoorne) sind neben ERT die einzigen Teams ohne Veränderung bei den Chauffeuren. Spektakulärster Wechsel nach Saison neun war der von Nick Cassidy von Envision zu Jaguar, wo er mit Mitch Evans ein „neuseeländisches Nationalteam“ bilden wird. Routinier Sam Bird musste Jaguar, den knapp geschlagenen Titelfavoriten des vergangenen Jahres, nach einigen Vorfällen verlassen und dockte bei Neom McLaren-Nissan als Ersatz für René Rast an und ist neuer Kollege von Jake Hughes. Titelverteidiger Jake Dennis bekommt bei Andretti-Porsche Norman Nato als Teamkollegen anstelle von André Lotterer, der sich auf das WEC konzentriert. Natos Nachfolger bei Nissan ist mit Oliver Rowland ein alter Bekannter in dieser Mannschaft.
Komplett neu stellt sich Mahindra nach der enttäuschenden Saison neun auf: Der in der Formel 1 ausgebootete Ex-Champion Nyck de Vries feiert an der Seite von Edo Mortara (zuletzt Maserati) ein Comeback in der Elektroserie. Bei Envision Virgin ersetzt Robin Frijns (zuletzt Abt Cupra) Cassidy an der Seite von Buemi. In der Allgäuer Truppe schließlich gibt es mit Lucas di Grassi einen altbekannten Rückkehrer als Partner von Nico Müller.
Von den 22 aktuellen Fahrern haben nicht weniger als 16 schon Rennen gewinnen können, was für die Ausgeglichenheit der Serie spricht. Rekordhalter ist an Einsätzen di Grassi (115) knapp vor Buemi und Vergne (je 114) sowie Bird und da Costa (je 112). Die meisten Siege holten di Grassi und Buemi (je 13) vor Vergne und Bird (je elf) sowie Evans (zehn).
Ausdauer und Hartnäckigkeit beweisen vor allem Bird, di Grassi und Buemi, die allesamt beim ersten E-Prix in Peking am 13. September 2014 schon dabei waren.
Alle Rennen der Formel E 2024 werden live auf ServusTV übertragen. In Österreich im linearen Kanal ServusTV und auf der Streaming-Plattform ServusTV On; In Deutschland läuft die ServusTV-Übertragung linear auf DF1 sowie digital bei ServusTV On, df1.de sowie via SPEEDWEEK.COM und ServusTV Motorsport bei MagentaTV. Andreas Gröbl und Daniel Goggi kommentieren abwechselnd.