24h Daytona: Montoya-Bestzeit zum Auftakt
Allmendinger war im ersten Training Zweiter
Der Amerikaner im Süden der USA pflegt für üblich einen entschleunigten Lebensstil. In der Rentnerhochburg Florida sowieso. Das ist allerdings nicht unbedingt auf das Training für die 24h von Daytona übertragbar, denn dort geht es am Donnerstag schon extrem hektisch zu. Einer Stunde freiem Training am Morgen folgt eine halbe Stunde Training am Mittag, dann geht es schon in das Qualifying. Am Abend stehen dann zwei Stunden Nachttraining auf dem Zeitplan: Das Programm, für das man in Le Mans knapp eine Woche herumlungert, spulen die Amis ganz bequem in gut einem halben Tag ab.
Für die Fahrer ist Fahrzeit daher sehr begrenzt, kaum einer der mehr als fünf, sechs Runden zum Fahren kommt. «Am Vormittag bin ich nicht gefahren, in der Mittagssession sind für drei Runden vorgesehen, anschliessend geht es gleich ins Qualifying», listet Audi-Pilot René Rast grinsend sein Arbeitspensum für den Donnerstag ab.
Nachhaltige und fundierte Aussagen über das sportliche Geschehen sind so nach einem halben Trainingstag in Daytona noch so selten wie alkoholfreie Getränke in den Kühltaschen der Fans auf den Tribünen. Im Fahrerlager der übliche Small Talk über das Wetter hier und daheim, die Anreise und die Continental-Reifen, die unter den Fahrern nach wie vor wenig Freunde haben. «Kein Grip und keine Bremse, und am Auto liegt es bestimmt nicht», ist der Kommentar zu den Einheitsgummis.
Immerhin: Das Wetter ist Bestens, blauer Himmel, Sonne und jenseits von 20 Grad.
Die Bestzeit ging bisher an Juan Pablo Montoya (Ganassi-Riley-BMW, 1:40,937 Min.). Der Kolumbianer war am Vormittag schneller und knöpfte Vorjahressieger A.J. Allmendinger (Shank-Riley-Ford, 1:41,938 Min.) kurz vor Ende der Session mit immerhin einer Sekunde Vorsprung ab.
Die Bestzeit in der zweiten, kurzen Session ging an Michel Valiante (Shank-Riley-Ford, 1:42,122 Min.), allerdings waren die Zeiten der DP´s am Mittag mehr als eine Sekunde langsamer als in den kühleren Morgenstunden.
In beiden Sessions bestätigte sich aber das Bild der Riley-Dominanz vom Vortest: In der ersten Session lagen fünf Riley mit Ford oder BMW-Power an der Spitze, in der zweiten Session sogar sechs Riley. Schnellster Corvette DP war der Coyote-Chevrolet der Neueinsteiger von 8Star mit Sarrazin/Davidson/Lamy/Minassian/Potoliccho, die allerdings in der generell langsameren zweiten Session gefahren wurden.
In der GT-Klasse führte bisher kein Weg an Porsche vorbei. Im ersten Training lag Magnus Racing (1:48,263 Min.) mit Lally/Lietz/Armindo/Potter vor Alex Job mit Holzer/Bleekemolen/Faulkner/MacNeil. Im zweiten Training war der Konrad-Porsche 911 GT3 Cup mit Engelhart/Tandy/Christensen/Wilsey (1:48,299 Min.), der ein Elfer-Quartett anführte. Hinter den Konrad-Porsche landete NGT mit Pilet/Giermaziak/Edwards/Cisneros, dahinter folgten Magnus und Alex Job.