24h Daytona: Wer schlägt die Ganassi-Allstars?
GT-Favorit: Konrad-Porsche
Sonne, fast wolkenloser Himmel und Temperaturen jenseits der 20 Grad Marke, Sorgen um das Wetter brauchen wir uns beim diesjährigen «Rolex 24» nicht zu machen. Der Speedway füllt sich langsam, subjektiv ist das Zuschaueraufkommen aber bisher etwas geringer als in den Vorjahren und einen Anreisestau gab es am Morgen noch nicht einmal vor der Ticketkontrolle bei der Einfahrt ins Infield.
Gut zwei Stunden vor dem Rennstart um 21.30 Uhr deutscher Zeit läuft auf der Strecke das übliche Vorgramm mit Demorunden historischer Rennboliden, Autogrammstunde im Fahrerlager. Volkswagen feiert mit Demorunden und Ehrengästen an diesem Wochen 50 Jahre Formel V, im Pressezentrum gibt sich A.J. Foyt die Ehre.
Um die Frage nach dem Favoriten zu beantworten, muss man tief in den Morast der Einstufungen herabtauchen. Das sportliche Geschehen dominierten bisher die beiden Riley-BMW von Chip Ganassi. Die Grand-Am hat der Kombination aus Riley-Chassis und BMW-V8-Motor über dem Winter auf die Sprünge geholfen. Während Ganassi das Potential beim Wintertest noch gut zu verschleiern wusste, fahren die beiden Riley seit Donnerstag allen um die Ohren. Bisher vermochten nur die Riley-Ford den Riley-BMW halbwegs Paroli zu bieten. Im zweiten freien Training fuhr Michael Valiante (Michael Shank Racing) Bestzeit, in den weiteren Sessions fehlte den schnellsten Ford-Team von Shank und Starworks aber gut eine halbe Sekunde.
Die Corvette DP sind bisher die grossen Sorgenkinder. Im Training und Qualifying fehlte den Daytona Prototypen mit Corvette-Bodywork mindestens eine Sekunde. Ein grösserer Restriktor, den die Grand-Am den Corvette-Teams im Vorfeld erlaubte, schlug sich bisher nicht in der Rundenzeit nieder.
«Unter normalen Umständen haben wir hier keine Chance», sagt Mike Rockenfeller, der einen Coyote-Chevrolet von Action Express mit Joao Barbosa, Christian Fittipaldi und Burt Frisselle steuert. «Das Rennen ist zwar lang, aber wir werden es sehr schwer haben und es gibt derzeit keinen Grund zu glauben, dass wir im Rennen besser aussehen werden als im Training.»
Ähnlich ist das Bild in der GT-Klasse, Porsche untermauerte bisher die haushohe Favoritenrolle. Alle Porsche-Topteams starten mit 4-Liter-Motoren, die im Gegensatz zu den 3,8-Liter Standard-Cup-Motoren mit einem Restriktor ausgerüstet sind. Der Restriktor verfehlt aber seine Wirkung. Der 4-Liter, der mit einem RSR-Getriebe gepaart ist, leistet rund 40 PS mehr, und reisst so im Gefüge der Fahrzeugeinstufungen nach oben aus. «Der 4-Liter-Motor muss allerdings auch erst einmal halten», gibt Martin Ragginger zu bedenken, in dessen Heck im Burtin-Porsche der bewährte 3,8-Liter-Boxer werkelt.
Nicht ausser acht lassen darf man in Daytona die zahlreichen zu erwartenden Gelbphasen. «Durch die vielen Unterbrechungen musst Du nur zusehen bis zur 22 Rennstunde in der Führungsrunde zu bleiben, um dann anzugreifen», sagt Porsche-Werksfahrer Marc Lieb, der im Brumos-Porsche startet. Selbst ein Rundenrückstand ist aufgrund des für Mitteleuropäer nicht einfach zu verstehenden Safety-Car-Prozederes kein Beinbruch. «Eine Runde zu verlieren ist kein Problem», sagt Marco Seefried, der im Wright-Porsche mit Sascha Maassen, Porsche Junior Klaus Bachler und Mutter und Sohn Melanie und Madison Snow startet. «Kritisch wird es in Daytona, wenn man zwei oder mehr Runden verliert, alles andere kann man wieder aufholen.»
Im TV gibt es das «Rolex 24» bei Motors TV zu sehen. Der US-TV-Sender Speed stellt verschiedene Livestreams ins Netz, einen durchgängigen Stream gibt es in der Nacht. Von Radio Le Mans gibt es 24h Live Kommentar im Internet.
Die Startfahrer:
DP:
1. Pruett / Ganassi-Riley-BMW
2. Dixon / Ganassi-Riley-BMW
3. Cameron / Sahlen-Riley-BMW
4. Valiante / Shank-Riley-Ford
5. Westbrook / SoD-Coyote-Chevrolet
6. Allmendinger / Shank-Riley-Ford
7. Dalziel / Starworks-Riley-Ford
8. Gurney / Gainsco-Riley-Chevrolet
9. Sarrazin / 8Star-Riley-Chevrolet
10. James / Highway to Help-Riley-BMW
GT
1. Tandy / Konrad-Porsche
2. Lally / Magnus-Porsche
3. Long / Park Place-Porsche
4. Balzan / Scuderia Corse-Ferrari
5. Albuquerque / AJR-Audi R8
6. Seefried / Wright-Porsche
7. Liddell / Stevenson-Camaro
8. Serra / Dener-Porsche
9. Lazzaro / AIM-Ferrari
10. Rast / APR-Audi