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Bernd Diener in Rastede: Sieg, aber kein Weltrekord

Von Rudi Hagen
Stephan Katt gewann das Finale in Rastede vor Kenneth Kruse Hansen und Gesamtsieger Bernd Diener

Stephan Katt gewann das Finale in Rastede vor Kenneth Kruse Hansen und Gesamtsieger Bernd Diener

Bernd Diener gewann das Grasbahnrennen in Rastede vor Stephan Katt und dem Finnen Jesse Mustonen. Den Bahnrekord konnte der Schwarzwälder aber (erwartungsgemäß) nicht knacken. Markus Brandhofer/Tim Scheunemann stürzten.

Die Bahnverhältnisse im Rasteder Schlosspark waren fast perfekt. So gut wie nie sei die Bahn, sagten nicht nur Bernd Diener und Stephan Katt, auch das Drumherum stimmte beim 55. Internationalen Grasbahnrennen in der ehemaligen Residenzstadt im wunderschönen Ammerland.

Angenehme Temperaturen, Sonnenschein und ein Bahndienst, der diesen Namen auch verdient, dazu knapp 3000 hoch motivierte Zuschauer und mit Lars Klimek und Egon Müller Sprecher im Turm und an der Bahn, die für Informationen, Stimmung und launige Unterhaltung sorgten.

Eines vorweg: Der immer wieder ausgelobte Angriff auf den Bahnrekord, den der Brite Kelvin Tatum im Jahre 2004 auf dieser Bahn aufgestellt hatte, ein neuer Weltrekord für Grasbahnen, der auch bis heute noch Bestand hat, konnte wieder mal nicht geknackt werden.

«Damals war es eine besondere Situation», sinnierte Bernd Diener noch vor dem Rennen zu SPEEDWEEK.com in der Rasteder Mittagspause, «es hatte geregnet, die hatten die Bahn gemacht und dann war sie irgendwie wie Gummi, du bist richtig drübergeflogen.» Diener versuchte es jetzt wieder, aber letztlich fehlten zirka 5 km/h.

Der Schwarzwälder GP-Fahrer, mittlerweile 60 Jahre alt oder jung, wie man wohl anerkennenderweise sagen muss, kam mit der 1000 m langen Grasbahn am Rande der Wasserfontäne im Schlosspark bestens zurecht und holte sich am Ende den Gesamtsieg mit 22 Punkten.

Im Finale kam er schlecht aus der Rille. «Da habe ich mich wohl verzockt mit rot», gab er später zu. Ehe er sich es versah waren die anderen enteilt und Risiko und Sachverstand zugleich angesagt. «Ich konnte mich von hinten auf drei vorkämpfen und wollte dann das Risiko nicht eingehen, denn die Punkte für Platz 3 im Finale reichten mir ja.»

So gewann Stephan Katt den Endlauf und war am Ende Zweiter, genau wie einen Tag vorher in Hertingen. «Ich war morgens noch ziemlich müde», gestand der Neuwittenbeker, «aber dann hat es wieder Spaß gemacht in Rastede.» Er dankte hier auch besonders seinem alten und neuen Tuner «Matten» Kröger, der für gute Aggregate gesorgt habe.

Den Dänen Kenneth Kruse Hansen muss man auf dem Zettel behalten. Der Langbahn-Neuling wurde am Ende Vierter, aber nur, weil er nach seinem ersten Lauf disqualifiziert wurde. Er sei mit beiden Rädern in das Bahninnere gefahren, so ein Bahnbeobachter nach dem Lauf. Der Finne Jesse Mustonen erreichte Platz 3, Martin Malek (CZ) wurde Fünfter vor dem guten David Pfeffer.

Bei den Seitenwagen waren die Niederländer William Matthijssen/Sandra Mollema unschlagbar. Sie distanzierten die Konkurrenz in jedem ihrer vier Läufe erheblich und siegten unangefochten vor den Briten Mitch Godden/Paul Smith und Neueinsteiger Marco Hundsrucker/Michael Zapf.

Das Finale musste nach einem bösen Sturz von Markus Brandhofer und Beifahrer Tim Scheunemann vom AMC Haunstetten wiederholt werden. Brandhofer wurde mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch zur Untersuchung ins Evangelische Krankenhaus Oldenburg gebracht.

Ergebnisse Grasbahnrennen Rastede (D):

I-Solo: 1. Bernd Diener (D), 22 Punkte. 2. Stephan Katt (D), 20. 3. Jesse Mustonen (FIN), 18. 4. Kenneth Kruse Hansen (DK), 17. 5. Martin Malek (CZ), 16. 6. David Pfeffer (D), 14. 7. Christian Hülshorst (D), 9. 8. Lars Zandvliet (NL), 8. 9. Marcel Dachs (D), 3. 10. Jens Benneker (D), 3. 11. Mark Beishuizen (NL), 3.
Finale: 1. Katt, 2. Kruse Hansen, 3. Diener, 4. Mustonen, 5. Malek, 6. Pfeffer.

Bahnrekord: 1. Diener 138,249 km/h. 2. Malek 134,831 km/h. 3. Zandvliet 130,909 km/h.

I-Seitenwagen: 1. William Matthijssen/Sandra Mollema (NL), 20 Punkte. 2. Mitch Godden/Paul Smith (GB), 19. 3. Marco Hundsrucker/Michael Zapf (D), 15. 4. Markus Brandhofer/Tim Scheunemann (D), 12. 5. Oliver Möller/Dana Frohbös (D), 11. 6. Erik van Dijk jr./Erik van Dijk sen. (NL), 8. 7. Patrick Hermanns/Pascal Hillmann (D), 7. 8. Andre Schönig/Linda Frohbös (D), 4.
Finale: 1. Matthijssen/Mollema, 2. Godden/Smith, 3. Hundsrucker/Zapf, 4. Möller/Frohbös, 5. Brandhofer/Scheunemann (Sturz).

B-Solo:
1. Julian Bielmeier (BBM München), 20 Punkte. 2. Sascha Stumpe (MSC Wagenfeld), 18. 3. Marcel Sebastian (DMSC Bielefeld), 13. 4. Finn Loheider (AMG Osnabrück), 13. 5. Jens Buchberger (MF Niederelbe), 13. 6.Stefan Repschläger (MC Parchim), 8. 7. John Hartley (GB), 6. 8. Till Schlimm (MF Niederelbe), 4. 9. Dirk Oellrich (MF Niederelbe), 3. 10. Rico Günther (MC Bergring Teterow), 3. 11. Dave Hammond (GB), 3. 12. Lando Michaelis (Rasteder AC), 1.

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