MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Gespanne: Gute und schlechte Nachricht für Karl Keil

Von Rudi Hagen
Dreht auch mit 61 Jahren noch mächtig am Gashahn: Karl Keil (11).

Dreht auch mit 61 Jahren noch mächtig am Gashahn: Karl Keil (11).

Karl Keil hat mit Stefan Müller einen neuen Beifahrer in der Internationalen Gespannklasse bis 500 ccm gefunden. Momentan macht ihm aber ein tragischer Todesfall in der Familie zu schaffen.

Karl Keil, der mit seinen 61 Jahren zu den Oldies unter den Gespann-Piloten mit Internationaler Lizenz zählt, war nach der Trennung von seinem bisherigen Beifahrer Christian Schädler (23) lange auf der Suche nach einem neuen Partner. Jetzt ist es amtlich: Stefan Müller (52) vom MSC Klein-Krotzenburg sitzt in der neuen Saison bei dem Brombachtaler im Boot.

«Der Stefan ist ein ehrlicher Kerl und wir verstehen uns menschlich sehr gut», lobt Karl Keil seinen neuen Beifahrer, «da macht die Arbeit doch gleich wieder Spaß.» Diesen hatte Keil mit seinem vorherigen Partner Christian Schädler am Ende nicht mehr, obwohl er mit dem 23-Jährigen beim DM-Finale 2014 in Werlte auf Platz 4 fuhr. Keil: »Ja, sportlich war es in Ordnung mit ihm, bei der DM hätte es für uns sogar noch besser laufen können, wenn wir nicht technische Probleme gehabt hätten. Gleich im ersten Lauf hatten wir wieder einen Ausfall mit dem Jawa. Er hatte zu wenig Öl bekommen. Genau wie in Mühldorf. Da waren wir sauschnell unterwegs, dann ging der Motor kaputt. Wir haben immer wieder diese Probleme gehabt in der Saison, auch mit der Kupplung. Und in Herxheim ging uns in Führung liegend der Hinterreifen entzwei. Da hat man keinen Spaß mehr.»

Warum es bei Karl Keil letztlich zum Bruch mit Christian Schädler kam, will der Haudegen lieber für sich behalten. Er freut sich jetzt auf die Zusammenarbeit mit Stefan Müller, der auch noch ein paar Rennen mit seinem bisherigen Fahrer Andreas Horn in der B-Lizenz fahren will. «Ich glaube, es gibt da keine Terminüberschneidungen», sagt Keil, «außer in Herxheim, und dort startet der Stefan dann beim Andreas und bei mir.»

Die technischen Probleme der vorherigen Saison seien behoben, so Keil. «Mein Sohn Alex hat in Oldenburg jetzt ein komplett neues Getriebe gebaut, das ist einfacher konstruiert und schaltet schneller. Und einen neuen Motor haben wir auch.» Beim Grasbahnrennen im niedersächsischen Schwarme startet die neue Kombination Keil/Müller am 26. April in die Saison. Und für das EM-Semifinale in Loppersum steht für Karl Keil fest: «Wir wollen uns für das Finale in Hertingen qualifizieren.»

Trotz der guten sportlichen Perspektive ist Karl Keil momentan eher am Boden zerstört. Seine Großnichte starb jetzt völlig unerwartet im Urlaub im Schwarzwald an ihrem 30. Geburtstag, auf den Tag genau 30 Jahre, nachdem ihre Mutter gestorben war. «Es ist unglaublich», schluchzt Keil im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, «sie hatte eine Freundin besucht und wollte gerade im Hotel auschecken, mit der Jacke in der Hand, da fiel sie um und war tot. Die Ärzte sagen, es wäre ein Sekundentod gewesen. Das soll jetzt noch genauer untersucht werden. Sie war immer so gesund und ist täglich mit dem Hund gelaufen. Ich bin völlig fertig.»

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