Brandhofer: «Als wäre ich unter einer Dampfwalze»
Markus Brandhofer (l.) und Tim Scheunemann hoffen auf einen Neustart in Bielefeld
Die Saison 2018 begann für eines der deutschen Top-Gespanne alles andere als glücklich. Zuerst erwischte es Tim Scheunemann. Der 25 Jahre alte Malermeister aus Augsburg wollte sich vor Ostern auf dem Autodrom von Franciacorta in der italienischen Provinz Brescia für die kommende Sandbahnsaison fit machen.
Doch das ging gründlich schief. Scheunemann, im Bahnsport erfolgreicher Beifahrer des Gaißachers Markus Brandhofer, trainierte auf dem Straßenrennkurs mit einer 450ccm Suzuki. «Gleich ich im ersten freien Training hatte ich einen Highsider und brach mir dabei das rechte Schlüsselbein», erinnerte sich der Schwabe jetzt noch unangenehm an den spektakulären Ausritt.
Beim Grasbahnrennen in Osnabrück war Scheunemann wieder in offizieller Form zurück, aber nicht als Beifahrer im Gespann, sondern als Schiedsrichter-Anwärter des DMSB. Auch Markus Brandhofer war auf der Nahner Waldbahn dabei, aber nur als Zuschauer: «Mal schauen, was der Nachwuchs so macht.»
Brandhofer hatte es Anfang Mai beim Sandbahnrennen in Plattling böse erwischt. Mit Aushilfsbeifahrer Markus Reiser im Boot berührte das Gespann bei voller Fahrt die Bande. Brandhofer und Reiser stürzten, die nachfolgenden Franzosen Guillaume Comblon und Beifahrerin Chloé Agez knallten in das Dreirad und stürzten ebenfalls schwer.
«Ich bin in eine Rille geraten, da haben wir urplötzlich Griff auf das Hinterrad bekommen und das Gespann hat es nach außen geschoben bis an die Bande», erklärte der Oberbayer in Osnabrück gegenüber SPEEDWEEK.com. Die Verletzungen sind noch nicht ganz ausgestanden.
Brandhofer: «Nach dem Sturz habe ich mich mindestens eine Woche lang gefühlt, als wäre ich unter eine Dampfwalze geraten. Jetzt geht es wieder aufwärts, aber mein Rücken macht noch ziemliche Beschwerden und auch ein Bein ist noch etwas dick.»
In Bielefeld wollen Markus Brandhofer und Tim Scheunemann mit dem Gespann wieder am Startband stehen. Denn nur knapp vier Wochen später findet das Europameisterschafts-Finale in Werlte statt, für das sie als EM- und DM-Vizemeister bereits qualifiziert sind. Auf dieses Ziel arbeiten sie hin.