MSC Freier Grund: IDM-Kurve gerade noch gekriegt
Ziehen gemeinsam an einem Strang - der MSC Freier Grund
Die Vorstandssitzung beim MSC Freier Grund steht zwar noch aus, aber schon jetzt sind sich die Verantwortlichen einig, allen voran Bernd Schwan, dass der IDM-Auftakt auf dem Nürburgring erfolgreich über die Bühne gegangen ist. Eine Selbstverständlichkeit war das für den sportlichen Ausrichter an der Strecke nicht. Denn auch für die erfahrene Mannschaft aus dem Siegerland blieben nach der Vertragsunterzeichnung des IVM, der die Geschicke der IDM seit dem Vorjahr als neuer Promoter in der Hand hält, gerade mal fünf Wochen Zeit, um den IDM-Lauf auf die Beine zu stellen. Eine sportliche Aufgabe, der sich der Verein und seine etwa 150 an der IDM beteiligten Mitglieder gestellt haben.
«Der Ablauf beim IDM Wochenende verlief reibungslos», erklärt Schwan. «Durch die etwas niedrigeren Teilnehmerzahlen hat der Platz im Fahrerlager gut gepasst. Der IDM Organisator macht die Fahrerlager-Einteilung ja in dieser Saison mit einer neuen Crew. Wir hatten zwar angeboten zu helfen, aber sie wollten das dann alleine machen. Anfangs hat es etwas geholpert, aber dann hat es geklappt.»
Zustande gekommen ist der IDM Auftakt nur, weil Schwan und der MSC den Kontakt zur Nürburgring GmbH immer frisch gehalten haben, auch in der Winterpause, wo es keinerlei greifbare Infos über die IDM 2017 gab. Auch mit Carsten Haufe von Kawasaki Deutschland, der das Rennen im Namen das IVM betreute, glühten mehr als einmal die Telefondrähte.
Auf eigenes Risiko und ohne offizielles Okay hatte der MSC bereits frühzeitig mit den grundlegenden Vorbereitungen begonnen. «Wenn wir zum Beispiel die Feuerwehr nicht rechtzeitig bestellt hätten», so Schwan, «hätte das auch schief gehen können. Die haben jedes Wochenende Programm. Wenn dann mal ein Wochenende vermeintlich frei ist, bloss weil wir nicht rechzeitig reservieren, machen die vielleicht genau dann ihren Betriebsauflug.» Aber es ging alles gut und die Weitsicht und Erfahrung des MSC Freier Grund zahlten sich aus. «Wir konnten den doch recht engen Zeitplan am Wochenende einhalten», freuen sich die Macher, «und waren fast auf die Minute fertig. «Das Handling mit dem vom IVM beauftragten Organisationsteam klappte auch. Am Anfang war die Einstellung vielleicht etwas lasch, aber die haben gleich gemerkt, dass sie sich reinhängen müssen.»
Wie üblich werden auch bei der IDM die zahlenden Zuschauer vom Freitag, Samstag und Sonntag zusammengerechnet und da kam man auf die üblichen Verdächtigen. «Die IDM hat am Nürburgring ein eingefleischte Fan-Gemeinde von etwa 2000 Stück», zählt Schwan auf. «Das sind die reinen Verkaufszahlen, die wir durch die Nürburgring GmbH erhalten. Diese 2000 Fans kommen, ob man da vorher Werbung für das Rennen macht oder nicht. Die kennen sich aus. Ohne massive Werbung im Vorfeld bekommt man nicht mehr.»
In der Vergangenheit wurde die Werbung durch den MSC erledigt. Es gab Radio-Spots, Plakatierung im Ruhrgebiet und Sonderaktionen wie zum Beispiel vergünstigte Tickets als Weihnachtsgeschenk. Diese Sonderaktionen wurden in der Regel aus der Club-Kasse bezahlt. In den vergangenen Jahren hat der MSC lediglich die nötigen Kontaktdaten an den jeweiligen Promoter weitergereicht. So auch in diesem Jahr. Was davon genau genutzt wurde, weiß Schwan nicht.
Die IDM Hardcore-Fans waren wieder dabei
Die Zuschauer-Zahlen haben sich seit 2014 bei etwa 2000 eingependelt. Und auch wenn in den offiziellen Pressemitteilungen von einem nicht genau definierten Anstieg der Zuschauerzahlen gesprochen wird, gibt es noch keinen Grund, die Korken knallen zu lassen. «Es waren über das Wochenende knapp drei Dutzend Zuschauer mehr als im Vorjahr», relativiert Schwan. «Unser Highlight in Sachen Zuschauerzahlen stammt aus dem Jahr 2005. Damals haben wir die IDM gemeinsam mit der Seitenwagen-Weltmeisterschaft ausgerichtet und ordentlich die Werbetrommel gerührt. Es kamen 12.000 zahlende Zuschauer und etwa 19.000 waren es insgesamt.»
Noch ein wenig Luft nach oben sieht der sportliche Ausrichter bei der seit diesem Jahr von der Firma Bike Promotion durchgeführte Zeitnahme. Die fehlende Kombi aus den Zeiten des ersten und zweiten Trainings war da ein Punkt, der auch beim MSC auf dem Tisch landete. «Es war zum Teil auf den Monitoren schwer lesbar», so die Erläuterung. «Das ging wohl auf einem Computerbildschirm ganz gut, aber auf den hochauflösenden Bildschirmen ging das nichts. Thomas Thieme von Bike Promotion war selbst vor Ort und konnte das eine oder andere Problem lösen.»
Eine gutes Zeugnis stellt Schwan Edgar Mielke, dem Kommentator der auf dem IDM Kanal bei youtube ausgestrahlten IDM Sendungen aus. «Er war wirklich gut informiert und überall anwesend, wo was los war.» Bei der Live-Sendung lagen die Zuschauerzahlen bei etwa 200 im Durchschnitt. Bis zum 26.Mai wurden die Sendungen etwas 2000 Mal angeklickt. Nicht ganz so gut verlief die Auswertung in Sachen Fahren auf der Strecke. In der Mittagspause konnten Zuschauer nach Voranmeldung selber eine geführte Runde um den Nürburgring drehen. «Am Samstag waren es zwei», erklärt Schwan. «Am Sonntag etwa 13 oder 14. Schade eigentlich, denn ich finde die Idee gut.»
Das Fazit des MSC fällt trotz stressiger Vorbereitung positiv aus. «Für die kurze Zeit war das gut», lautet die Zusammenfassung. «Das neue Organisationsteam muss noch einiges lernen, aber die Zeit sollte man ihnen noch einräumen. Was in Zukunft gar nicht mehr geht, ist die Kommunikation im Vorfeld, wo monatelang nichts zu erfahren war. Dafür ist die Veranstaltung einfach zu groß. Wir waren auch froh, dass die Niederlande mit so vielen Fahrern dabei waren, sonst hätte es in der einen oder anderen Klasse schon ziemlich leer ausgesehen.»