IDM-Planung startet – trotz fehlender Unterschriften
Die IDM-Teams sind startklar
Die Chefetage, der auch der letztjährige sportliche Ausrichter der IDM unterstellt ist, hatte am 23.12.17 der Entscheidungsvorlage in Sachen IDM 2018 zugestimmt. Soll heißen, dass der sportliche Ausrichter 2017 nicht mehr nur das ausführende Organ der IDM-Arbeitsgruppe des Industrieverbandes Motorrad ist, die im Vorjahr als Promoter die IDM für ursprünglich drei Jahre übernommen hatte, sondern auch noch den Job des Promoters übernimmt. Finanziert nach wie vor durch die an der IDM beteiligten Industrie, allen voran den Herstellern.
Verhandelt wurde zwischen Ausrichter, Hersteller-Gruppe und DMSB. «Wir haben also das Go für die Organisation der IDM 2018 auf unser wirtschaftliches Risiko erhalten», erklärt Matthias Schröter vom sportlichen Ausrichter. «Bereits am 22.11.17 hatten die Hersteller BMW, Honda, Kawasaki, KTM, Suzuki und Yamaha die vollumfängliche Unterstützung des geänderten Konzepts, dem Übergang der Promotoren-Rolle von der AG-Motorsport des IVM e.V. auf uns, zugesagt.»
Doch wer glaubt, man könne sich nun gepflegt zurücklehnen, irrt. Denn auch wenn der Ausrichter bzw. Promoter parat steht, haben die beiden Gegenseiten, also IVM und DMSB, noch nicht unterzeichnet. «Aktuell liegt den sechs Herstellern bzw. der DMSW GmbH nun jeweils ein Vertragsentwurf vor, die entsprechenden Details sollten sich aus unserer Sicht in der nächsten Woche klären lassen», erklärt Schröter weiter. «Danach kann die Ausschreibung der IDM 2018 für die Teams und Fahrer erfolgen.»
Also ist weiter Geduld gefragt. Bis möglichst Anfang Februar sollen die nötigen Formulare für die Aktiven bereit stehen. «Wir haben also bereits losgelegt», so Schröter, «da wir fest von einer Einigung mit den beteiligten Partnern ausgehen. Gleiches gilt für unsere Verhandlungen bzw. die Abstimmungen mit den Rennstrecken, bei denen wir uns auf diesem Wege unisono für die Geduld bedanken möchten. Die Termine, die wir bereits Ende Dezember veröffentlichen hatten, sind nach wie vor gültig. Aktuell diskutieren wir mit Ottmar Bange und Ralph Bohnhorst den Zeitplan der Speedweek Oschersleben, bei dem die Superbike 1000 der IDM optimal eingebunden werden soll.»
IDM Superbike 1000, Supersport 600 und 300 heißen die Solo-Klassen, dazu kam über die Feiertage mit Dieter Eilers von der Interessengemeinschaft Gespannsport über die neuerliche Integration der Seitenwagen eine Einigung zustande. «Was uns sehr freut», so die Organisatoren.
Außerdem dabei: BMW Boxer-Cup 2.0, Suzuki GSX-R 1000-Cup und der markenoffene Twin-Cup, in dem diese Saison auch einige Kawasaki erwartet werden. Außerdem möchte der ADAC Junior-Cup wenigstens einmal als Gast-Cup-Klasse auftreten, welches der Ausrichter als positives Signal deutet. Nichts wird es wohl mit der Fortsetzung des Yamaha R6 Dunlop Cups werden. «Es gab keine weiteren Nachrichten vom Cup in Richtung IDM», bestätigt Schröter, «sodass wir davon ausgehen, dass Yamaha aktuell andere Schwerpunkte hat, z.B. die Supersport 300, die hoffentlich auch in der IDM eine tragende Rolle einnehmen kann.»
Derzeit laufen noch Gespräche mit zwei internationalen Automobil-Rennklassen, die Interesse an einem Gaststart innerhalb der IDM haben. Dass sich die Zweiradabteilung gut mit der Auto-Fraktion verträgt, hat die IDM in den letzten Jahren als Gastklasse der DTM und beim Motorsportfestival am Lausitzring unter Beweis gestellt.
Mehr Gas geben wollen die IDM-Macher bei der Vermarktung. Da hatte es im Premierenjahr noch einige Lücken gegeben, die nun geschlossen werden sollen. Im Sommer wurde die Facebook-Seite, die bis dahin noch auf den Vorgänger der Firma MotorEvents lief, neu eröffnet. Damit waren die mehr als 15.000 Fans der Seite erst einmal futsch. Bei gut 3000 Fans hat es sich inzwischen eingependelt, die anderen gilt es zurückzugewinnen. Auch Twitter, Instagram und die IDM-App lagen nach dem Übergang von MotorEvents auf den IVM als Promoter brach. Ebenso die IDM-Website.
«In Sachen Media und Vermarktung wird sich etwas tun», versichert der neue Promoter. «Wir werden unser Media-Team bei den Rennen vor Ort verstärken, außerdem soll die Webseite der IDM neu aufgestellt werden. In Sachen Video-Produktion setzen wir weiterhin auf RadioViktoria aus Krefeld. Das Video-Team rund um Stephan Kraus hat zusammen mit unserem Moderator Edgar Mielke einen hervorragenden Job gemacht in der Saison 2017, deshalb soll dieses Konzept fortgeführt werden. Zudem möchten wir Gespräche mit einem renommierten TV-Dienstleister wieder aufnehmen, der bereits letzte Saison bei der IDM angeklopft hatte. Nur so viel: Es geht um die Möglichkeit des Live-Streams von Rennen der IDM Superbike 1000. Die entsprechenden Reglementänderungen hat der DMSB bereits gemacht. Live-Bilder, aber auch Live-Daten (Gasgriffstellung, Geschwindigkeit etc.) dürften also in Echtzeit übertragen werden. Wir hoffen, dass wir in Bälde Konkreteres zu diesem wichtigen Thema erzählen können.»
Bleibt also zu hoffen, dass die nötigen Unterschriften bald folgen, damit auch was wird aus all den lustigen Plänen.