Markus Reiterberger (BMW): «Bin mehr als zufrieden»
Team Van Zon-Remeha-BMW
Im Winter taugt das Wetter in den heimischen Gefilden nicht wirklich zum Moped fahren. Zeit für die erfolgreichen Piloten der Saison, unter ihnen Markus Reiterberger vom Team Van Zon-Remeha-BMW, die eine oder Ehrung entgegenzunehmen, z.B. bei der BMW Race Trophy.
Der erste Sieger der BMW Motorrad Race Trophy im Premierenjahr 2014 hieß: Markus Reiterberger. In dieser Saison wiederholte der junge Deutsche diesen Erfolg, und sorgte dabei für eine weitere Premiere. Als erster Race Trophy Teilnehmer überhaupt sammelte Reiterberger die maximal mögliche Punktzahl von 500 Zählern. Damit kürte er sich 2017 erneut zum besten BMW Motorrad Privatfahrer der Welt. Dieses Mal setzte sich der 23-Jährige im Feld von insgesamt 159 Race Trophy Teilnehmern aus 26 verschiedenen Nationen durch.
Reiterberger begann die Saison 2017 in der MOTUL FIM Superbike World Championship in der er seit 2016 Stammfahrer war. Doch der Saisonauftakt verlief nicht so, wie er es sich erhofft hatte. Also traf Reiterberger eine Entscheidung: Er verließ die Weltmeisterschaft und das Team Althea und trat stattdessen mit seinem früheren Van Zon-Remeha-BMW Superbike Team in der IDM Superbike an. In der Mannschaft um Teamchef Werner Daemen fand er zurück zu alter Stärke, dominierte die Saison und sicherte sich bei vier noch ausstehenden Rennen vorzeitig seinen dritten IDM-Meistertitel.
Dazu kamen weitere Erfolge: Am Rennwochenende auf dem Lausitzring kehrte er mit einer Wildcard in die Weltmeisterschaft zurück und sicherte sich dabei einen neunten Platz. In der FIM Endurance World Championship fuhr er beim legendären 24-Stunden-Rennen Bol d’Or in Frankreich gemeinsam mit dem BMW Motorrad Penz13.com Team auf den zweiten Platz auf dem Podium. Zudem absolvierte er beim Saisonfinale in Jerez einen Gaststart in der FIM Superstock 1000 EM – und dominierte mit Poleposition, neuem Rundenrekord und dem Rennsieg. In der kommenden Saison wird Reiterberger mit Van Zon-Remeha-BMW als Fixstarter in der STK1000 antreten.
Im Interview spricht der junge Deutsche über seinen zweiten Sieg in der BMW Motorrad Race Trophy, seine Saison 2017 und seine Ziele für das kommende Jahr.
Im Premierenjahr 2014 hast du die BMW Motorrad Race Trophy gewonnen, nun erneut – und das mit der maximal möglichen Punktzahl. Was bedeutet dir das?
Markus Reiterberger: «Das bedeutet mir sehr viel. Es war toll, 2014 der erste Race Trophy Sieger zu sein. Dass ich nun auch der Erste bin, der die maximale Punktzahl geholt hat, freut mich wahnsinnig. Zu Beginn der Saison hätte ich nicht gedacht, dass sie so gut laufen würde. Ich bin mehr als zufrieden. Es war wie in jedem Jahr schön, bei der Preisverleihung dabei zu sein. Dieses Mal haben wir eine Führung durch das BMW Motorrad Werk in Berlin bekommen. Es war sehr interessant zu sehen, wie die Serienfahrzeuge, aber auch die neue HP4 Race gefertigt werden. Auch war es klasse, wieder einmal die anderen BMW Rennfahrer aus der ganzen Welt zu treffen. Ich hoffe, dass ich im kommenden Jahr wieder dabei bin.»
Die Saison hat für dich nicht optimal begonnen, dann hast du beschlossen, in die IDM zurückzukehren. War dies im Nachhinein gesehen genau die richtige Entscheidung?
«Es war eine wirklich schwierige Zeit. Natürlich ist es der Traum eines jeden Rennfahrers, in der Weltmeisterschaft zu fahren. Ich habe lange gebraucht, bis ich es dorthin geschafft habe. Dann den Schritt zurück zu wagen, war nicht einfach. Doch nun kann man wirklich sagen, dass es die einzig richtige Lösung war. Wir haben in der IDM den Meistertitel gewonnen, sind in der Langstrecken-Weltmeisterschaft als Zweite auf das Podium gefahren, haben einen Lauf der Superbike-Weltmeisterschaft in den Top-10 beendet und am Ende noch beim Gaststart in der FIM Superstock 1000 European Championship gewonnen. Die Saison hat sich wirklich zum Positiven gewendet. Ich bin wieder so gut wie früher, wenn nicht sogar besser, und ich hoffe, dass wir die Chance bekommen uns für höhere Aufgaben zu empfehlen.»
Dein Motto ist: Only teamwork makes the dreamwork. Wie zeigt sich das in deinem Team?
«Ja, dieses Motto habe ich im Frühjahr auf meine Boxenwand drucken lassen. Ich habe zwar schon immer geschätzt, was ich an dem Team um Werner Daemen habe, aber in dieser Saison ist mir das erst so richtig bewusst geworden. Nicht nur das Team, sondern alle Menschen in meinem Umfeld haben mir geholfen. Team, Sponsoren, Familie, Freunde – alle haben hinter mir gestanden. So haben wir es gemeinsam geschafft, wieder da zu sein, wo wir hingehören.»
In der kommenden Saison startest du in der FIM Superstock 1000 EM. Wie lautet deine Zielsetzung?
«Nach dem tollen Gaststart in diesem Herbst in Jerez haben wir uns natürlich vorgenommen, ganz vorne mitzufahren und um den Titel zu kämpfen. Vielleicht bekommen wir auch wieder die Möglichkeit, mit einer Wildcard in der Weltmeisterschaft anzutreten. Und wir geben Vollgas, damit wir 2019 hoffentlich ganz in die WM aufsteigen können.»