Schleizer Krankenhaus in der Krise – die Folgen
Viel los auf dem Schleizer Dreieck
Das alles bot das IDM-Wochenende im thüringischen Schleiz bisher. Aber auch mehr als ein Pilot war in den vergangenen Jahren in der Notaufnahme des dortigen Krankenhauses gelandet. Entweder wurden gleich vor Ort die nötigen Maßnahmen in die Wege geleitet oder die Patienten wurden in entsprechende Spezialkliniken weiterverteilt. Dieser für eine Rennsport-Veranstaltung unerlässliche Service steht derzeit auf wackeligen Beinen.
Nachdem die Geburtsstation bereits Ende Februar geschlossen worden war, steht wohl auch die Chirurgie und die Intensivstation zur Disposition. Laut Deutscher Presse Agentur vom 22.2.2020 gingen nach Polizeiangaben am Samstag in Schleiz 1000 Menschen für den Erhalt des dortigen Kreiskrankenhauses auf die Straße. Das Krankenhaus in Schleiz mit rund 200 Mitarbeitern ist eine Tochtergesellschaft des Kreiskrankenhauses Greiz, das nach defizitären Jahren derzeit an seiner Sanierung arbeitet. Für den Erhalt des Hauses in Schleiz waren bereits Tausende Unterschriften gesammelt worden.
Unter den Demonstranten waren Krankenhausmitarbeiter, Hebammen, Rettungsdienst-Mitarbeiter, Feuerwehrleute, Landrat Thomas Fügmann (CDU) und Bürgermeister Marko Bias (CDU) ist im Bericht von MDR Thüringen zu lesen. Sie forderten, die Geburtsstation wieder zu öffnen. Das Krankenhaus solle in seiner bisherigen Form mit Gynäkologie, Notaufnahme, Intensivstation und Chirurgie bestehen bleiben. Nur so könne die medizinische Versorgung im drittgrößten Landkreis Thüringens gewährleistet bleiben. Intensivstation und Chirurgie waren zuletzt als potentiell bedroht genannt worden.
Das mögliche Aus der Chirurgie und Intensivmedizin oder gar eine Schließung des Kreiskrankenhauses Schleiz könnten für den Rennsport auf dem Schleizer Dreieck gravierende Nachteile haben, schrieb die Ostthüringer Zeitung am 21.2.2020. «Unsere Streckenlizenz wird zwar nicht hinfällig, doch die Situation muss neu bewertet werden», sagte der ehrenamtliche Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Schleizer Dreieck, Michael Dangrieß gegenüber der OTZ.
Dangrieß bleibt aber aktuell noch entspannt. «Im Moment gibt es noch keine Auswirkungen auf die Strecke», erklärt er aktuell gegenüber SPEEDWEEK.com. «Der theoretische Wegfall der Notfallmedizin wäre natürlich ein Problem und würde zu längeren Rettungsketten und einem erheblich höheren Aufwand führen. Davon gehen wir für die nächste Zeit aber nicht aus.»