Sarah Heide verabschiedet sich von der IDM
Auf Wiedersehen
Es begann vor über 20 Jahren als Sarah Heide bei einer Motorradaustellung das erste Mal Kontakt mit einem motorisierten Zweirad hatte. Bei der ersten Sitzprobe mit dem Kindermotorrad war Sarah infiziert. So kam es wie es kommen musste, der Papa besorgte so ein Motorrad und die ersten Schritte in der Minibike-Klasse folgten. Der Aufstieg und die ersten Gehversuche im ADAC Junior Cup folgten 2005. Dazu kam ein Jahr später ein Ausbildungsvertrag bei dem Suzuki Vertragshändler und im Rennsport bekannten Team Suzuki Laux. Stefan Laux erkannte schnell Sarahs Potenzial hat. Es sollte eine lange Verbindung werden, die bis ins Jahr 2020 andauern sollte.
Sarah Heide fuhr zwei Jahre im Junior Cup und beendete die Meisterschaft 2007 auf dem 7. Platz. Anschließend kam der Umstieg auf eine 600er Suzuki. Zur damaligen Zeit mit noch einem Starterfeld von knapp 50 Startern kämpfte man anfangs mit der Qualifikation, 2009 robbte sich Sarah ins Mittelfeld vor, um in der Saison 2010, auch gefördert durch Suzuki Deutschland, die ersten Punkte einzufahren.
2011 war geprägt von Veränderungen. Es kam einen komplett neue Suzuki GSX-R 600 auf dem Markt, das Team vergrößerte sich um den Fahrer Thomas Walther aus Schleiz. In Spanien wurde das neue Modell das erste Mal getestet und stetig weiterentwickelt. Der Höhepunkt in Heides sportlicher Laufbahn passierte 2011 auf dem Sachsenring. Sie siegte als erste Frau in einer IDM-Klasse vor ihrem Teamkollegen Thomas Walther. Zwei Regenspezialisten auf abtrocknender Strecke unter sich.
Es kamen noch einige Podestplätze in den folgenden Jahren dazu, bis Suzuki den Vertrieb und die Unterstützung für dieses Modell einstellte. Zeitgleich wurde eine komplett neue GSX- 1000 auf der Intermot 2016 vorgestellt und nach kurzer Überlegung folgte die Entscheidung von Heide und Stefan Laux, in die IDM Superbike-Klasse aufzusteigen.
Die ersten Gehversuche wurden beim DLC 1000km von Hockenheim absolviert. Die Saison wurde leider abrupt beendet, als Sarah in Assen mit dem Fahrrad unglücklich stürzte und für den Rest der Saison ausfiel.
2018 arbeitet Sarah Heide stetig an ihrem Comeback und mit dem Sieg der 1000km von Hockenheim, beim DLC Rennen 2019, ließen auf eine erfolgreiche Saison hoffen. Die ersten Läufe fuhr die Suzuki-Pilotin bei jedem Rennen in die Punkte, bis sie sich erneut durch einen unverschuldeten Sturz erneut am Knie verletzte wie schon 2017. Es folgte wieder eine lange Genesungszeit und man entschloss sich, durch den Rückzug von Suzuki, die Klasse und die Marke zu wechseln. Beim ersten Lauf der IDM Supersport 300 in Assen stürzte Sarah beim zweiten Rennen erneut schwer und zertrümmerte den kleinen Finger. Diese erneute schwere Verletzung, welche wieder eine sehr lange Heilungszeit benötigte, die sehr lange Zwangspause und die Corona-Krise veranlassten Sarah Heide zu dem Entschluss, den Helm an den Nagel zu hängen.
«Nach 20 Jahren in der IDM habe ich mich nach einer schwierigen Verletzung dazu entschlossen, es in Zukunft ruhiger angehen zu lassen» lautet ihr Statement. «Ich bin jetzt in einem Alter, indem man sich auch nach anderen Dingen umsehen muss. Ich weiß zwar noch nicht genau, was das sein wird, aber ich werde auf jeden Fall dem Sport, auch dem Motorradrennsport, falls sich irgendetwas ergibt, verbunden bleiben und freue mich auf eine neue, spannende Zukunft. Ich möchte die gemeinsame Leidenschaft, Momente und Erfolge mit meinem Team Suzuki Laux ADAC Sachsen nicht missen. Bei Stefan Laux, Stefan Hofmann, Joachim Prucha, Jörg Teuchert, Thomas Hannecke, Marion Dürr, Frank & Katja Aulbach, Hans Tischendorf, Stephan & Antje Reinhold, Mäxxi & Lieselotte, André Mürke &Linda, Kerstin & Marc, Roman Pfüller, Petra Deitenbach, meiner Familie vor allem meinem Vater, all meinen Sponsoren und Wegbegleitern möchte ich mich von Herzen bedanken und auch für die bedingungslose Unterstützung meiner Fans all die Jahre.»