News Sonntag: Schulterklopfer, Unfallopfer, Diplomat
Gradinger und Co verstehen zu feiern
In den Klassen Supersport 300, Supersport und Superbike verliefen die ersten Rennen am Samstag und Sonntag trotz zahlreicher Ausfälle und Stürze glimpflich. Thomas Gradinger war für den Lacher des Tages verantwortlich und ehemalige IDM-Piloten sorgen für das leibliche Wohl. Benny Wilbers als Diplomat am Start.
Neuer Job
Benny Wilbers hatte nach dem Ausfall seines Schützlings Florian Alt im ersten Superbike-Rennen des Tages den Job des Türstehers übernommen. Denn Fragen nach dem Zustand der BMW waren bei der Technik Crew in der kurzen Pause zwischen den Rennen nicht angesagt. Alts fahrbarer Untersatz hatte nach wenigen Kilometern angefangen zu qualmen und brauchte für den zweiten Lauf ein neues Aggregat. Dabei waren Störungen eher nicht gewünscht. Benny Wilbers behielt dennoch die gute Laune und übernahm die Kommunikation mit der Außenwelt. Der genaue Fehler am BMW-Motor war unbekannt. Technik-Chef Burkhard Stember wird sich den defekten Motor in der heimischen Werkstatt noch genauer vornehmen.
Entwarnung
Beim Promotion-Dreh von Hersteller BMW am Samstagabend auf der Start-Ziel-Geraden war es mit einer der Kamerafrauen und einem Fahrer zu einem Unfall gekommen. Dadurch hatte sich die Frau eine nicht unerhebliche Knie-Verletzung zugezogen. Die Krankenwagen-Fahrer und das Medical Center hatten, da die eigentliche IDM-Veranstaltung bereits beendet war, schon Feierabend. Durch die weiten Anfahrtswege ist es am Lausitzring üblich, Verletzte per Hubschrauber in die entsprechende Klinik zu bringen. Nachdem schon wilde Gerüchte im Fahrerlager die Runde gemacht hatten, gab es von offizieller Stelle Entwarnung. «Die Frau war jederzeit ansprechbar», so die BMW-Verantwortliche. «Die Operation hat sie nach eigener Aussage gut überstanden. Laut Ärzten wird sie sich, auch wenn es einige Zeit in Anspruch nehmen wird, wieder vollständig erholen und ihr Knie seine Funktionsfähigkeit wiedererlangen.»
Lacher des Tages
Thomas Gradinger vom Team Eder Racing feierte im ersten Rennen der IDM Supersport seinen zweiten Platz. Und wie immer ging es auch beim Feiern vor den Stufen des IDM-Podest herzhaft, eher hart aber herzlich, zur Sache. Denn einer der Gratulanten klopfte dem Österreicher derart kräftig auf die Schulter, wahlweise Rücken, dass sich dessen Airbag aktivierte. Für das entsprechende Amüsement war gesorgt. Ein neuer Running Gag dürfte im Team Eder Einzug gehalten haben.
Seltener Gast
Nach langer Abstinenz war der ehemalige IDM-Pilot Rico Penzkofer mal wieder im Fahrerlager unterwegs. Da der bekennende Road Racing-Fan, der selber allerdings nicht mehr ins Geschehen eingreift, ein freies Wochenende hatte, tauchte er mit seinem Catering-Truck am Lausitzring auf und bot mit seiner Crew eine vorzügliche Verpflegung an. Seinen Rücktritt vom aktiven Sport hat der früher wie heute wenig zimperliche Penzkofer nie bereut. «Es war weniger schlimm als befürchtet», beschreibt er die erste Zeit nach seinem Abschied. «Ich hatte mit meinem eigenen Team ja gleich genug zu tun. Nach Jahren bin ich letztens mal auf eine Einladung hin ein paar Runden auf dem Sachsenring gefahren. Und es lief gleich wieder zu gut.» Denn das Langsam-Fahr-Gen ist in Penzkofer nicht angelegt. Daher ließ er es mit dem Fahren auf der Rennstrecke auch gleich wieder bleiben. Denn eines hat er aus seiner Vergangenheit nicht vergessen. «Runterfallen tut immer so verdammt weh.»