Die Erinnerungen an Oeli und Co leben weiter
Jürgen Oelschläger, Jonas Hähle, Daniel Lo Bue, Dennis Lippert
Immer wenn man die Reise nach Oschersleben antritt, gehen die Gedanken auch an die, die nicht mehr unter uns sind. Denn dort mussten die IDM und ihre Anhänger schon mehr als einen ihrer Piloten betrauern. Wie in anderen Serien auch, ganz unabhängig von der jeweiligen Strecke, waren es auch bei den tödlichen Unfällen im Rahmen der IDM stets Stürze im Pulk, wo es im Anschluss zu Kollisionen zwischen Mensch und Maschine mit den nachfolgenden Kollegen kam.
Im Jahr 2004 zählte Jürgen Oelschläger zu einem der Titelkandidaten in der IDM Superbike. Er fuhr damals im Team alpha Technik. In den vorangegangenen Jahren war er in der Supersport- und der Superbike-WM unterwegs. Im September 2004 fand in Oschersleben der vorletzte Lauf der IDM-Saison statt. Dort kam es dann zu dem tragischen Unfall, bei dem der Bayer bei einem Sturz und einer Kollision schwere innere Verletzungen erlitt, an denen er im Alter von 34 Jahren zwei Wochen später im Krankenhaus verstarb. Den Titel holte in diesem Jahr ‚Oelis‘ Teamkollege Michael Schulten vor Robert Ulm und Andreas Meklau. Auch der IDM Supersport-Titel ging damals an das Team der Oelschläger-Mannschaft. Werner Daemen gewann die Nummer 1, vor Herbert Kaufmann und Kai-Börre Andersen.
Im Jahr 2009 erschütterte im Rahmen des IDM-Wochenendes in Oschersleben ein Startunfall beim Yamaha-Cup das Fahrerlager. Am 19.Mai war es zu der verhängnisvollen Kettenreaktion gekommen, bei der sich Danie Lo Bue schwer verletzte und verstarb. Lo Bue gehörte nach seinem Start beim ADAC Junior Cup 1998 zu einer großen Hoffnung und wurde unter anderem von Ex-Weltmeister Dirk Raudies gefördert. Doch nach zwei Jahren in der IDM 125 zog sich Lo Bue zurück und entschied sich für Schule und Ausbildung. Neun Jahre später hatte ihn die Rückkehr auf die Strecke doch gereizt und er meldete sich beim Yamaha-Cup an. Am 19.Mai dann die Meldung über seinen Tod. Er wurde 26 Jahre alt.
Im Jahr 2015 mussten Familie, Freunde und Fans um den erste 15-jährigen Jonas Hähle trauern. Der Sachse aus einer motorsportbegeisterten Familie wollte sich in der Nachwuchsschule des ADAC Junior Cups den Weg im Motorsport bahnen. Doch auch er hatte nicht genügend Zeit, seine Träume zu verwirklichen. Bei einem Startunfall wurde der Teenager schwer verletzt und erlag wenig später seinen Verletzungen.
Im Jahr 2019 musste die IDM Abschied nehmen von Dennis Lippert. Der 23-Jährige war damals in der IDM Supersport angetreten und zählte nach ersten Erfolgen zu den Podestkandidaten in der mittleren IDM-Kategorie. Nach einem Sturz im dicht gedrängten Feld wurde er vom nachfolgenden Fahrer überrollt und schwer verletzt. Am Dienstag nach der Veranstaltung musste seine Familie den Tod von Dennis Lippert bekanntgeben. Sein Bruder Marco Lippert, der damals in der IDM Superstock im selben Rennen wie sein Bruder startete, fährt aktiv keine Rennen mehr. Er unterstützt als Mechaniker das Team Beinlich und IDM Supersport-Pilot Chris Beinlich.
Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen der Mitmenschen. (Albert Schweizer)