Dominic Schmitter: IDM-Tour-Guide Oschersleben 2022
Dominic Schmiter, Oschersleben 2021
Persönlich greift Dominic Schmitter nicht mehr ins IDM-Geschehen ein, gehörte aber bis zu seinem Rücktritt 2021 zu einem der Piloten, die stets mit der Spitze ihre Runden in der IDM drehten. In der IDM Superbike schaffte er es 2020 bis auf den dritten Schlussrang der Meisterschaft und ist damit in dieser Klasse der erfolgreichste Schweizer. Im Jahr 2022 kurvt er nicht mehr selbst um die IDM-Strecken, erklärt aber als SPEEDWEEK.com-Experte vor jedem Rennen, wo es lang geht. Am kommenden Wochenende geht es mit der Saison 2022 in der Motorsport Arena weiter.
SPEEDWEEK.com: Was fa¨llt dir als erstes ein, wenn du „Oschersleben“ ho¨rst?
Dominic Schmitter: «Bei Oschersleben kommt mir das ehemalige 12-Stunden-Rennen sofort in den Sinn. Damals fuhr die Langstrecken-Weltmeisterschaft EWC noch durch die Nacht hindurch. Das war fu¨r mich als junger Zuschauer und Fan extrem spannend und neu.
Was geht da gar nicht?
«Ku¨hle Temperaturen im Zusammenhang mit Regen. Ich weiß noch, dass wir damals im ADAC Cup (in einem Training) alle bis auf zwei Fahrer gestu¨rzt sind. Einer war ich und einer mein Teamkollege Lars Lanfranchi.»
Was muss man unbedingt beachten?
«Dass man in der letzten Kurve fru¨hzeitig zumacht. Dort kann man immer überholen und den Gegner mit einem Blockpass-Konter ausschalten.»
Die heikelste Stelle?
«Auf der Gegengerade, unter der Bru¨cke, bei Regen. Das ist an diesem Punkt wie Seife.»
Das Strecken-Highlight?
«Fu¨r mich die zweitletzte Kurve. Dort konnte ich immer zu meinen Gegnern aufholen, um sie in der letzten Kurve zu u¨berholen.»
Das Drumherum?
«Oschersleben ist fu¨r mich als Zuschauer die beste Strecke. Man kann quasi in der Strecke sein und so das Renngeschehen perfekt verfolgen.»
Du biegst als Zweiter im Windschatten des Fu¨hrenden in die letzte Runde des Rennens ein. Was tust du?
«Ich mache das, was ich am besten konnte. Spa¨t bremsen und meinem Gegner keine Konterchance lassen.»
Wer ist dort dein Superbike-Favorit 2022?
«Florian Alt wird dort der Mann sein, dem man schlagen muss. Reiti wird aber sicherlich nicht klein beigeben.»
Deine perso¨nliche Erinnerung an die Strecke?
«Als ich mit Koni und dem Hess Racing Team 2019 dort ein Gaststart gemacht habe. Das war noch so frisch nach meinem dreifachen Tru¨mmerbruch und dem Gelenksbruch. Ich glaube, es waren ca. 8 Wochen danach. Beim Test konnte ich gerade noch so mit Polita mithalten und hatte extreme Schmerzen. Doch eine Woche spa¨ter konnten wir das IDM-Rennen anfu¨hren und ich konnte den ZWEITEN PLATZ einfahren! Platz eins lag noch nie so nahe in meiner Hand wie damals. Doch es fehlte mir einfach die Kraft in der Hand sowie die Kondition. Ich konnte bzw. musste ja 6 Wochen rumliegen.»