Dominic Schmitter als Hockenheim-IDM-Erklärer
Dominic Schmitter
Das Finale von Hockenheim hatte Dominic Schmitter im Vorjahr verpasst. Da war für in die Saison nach einem Sturz im niederländischen Assen bereits gelaufen. Inzwischen hat er seinen Rücktritt eingereicht und in der Schweiz seine eigene Fahrschule eröffnet. Als SPEEDWEEK.com-Experte erklärt er vor dem Finale 2022, wo es lang geht.
SPEEDWEEK.com: Was fällt dir als erstes ein, wenn du 'Hockenheimring' hörst?
Dominic Schmitter: «Meine Poleposition im Jahr 2020. Wir, das Team Hess, waren die Einzigen, die Jonas Folger in seinem starken Jahr schlagen konnten. Auch wenn es nur die Qualifikation war.»
Was geht da gar nicht?
«Dass es manchmal so eisig kalt da ist.»
Was muss man unbedingt beachten?
«Die Zuschauer. Durch sie allein gibt es diesen Sport. Ich habe mir vor Ort immer Zeit für sie genommen. Für jedes Foto etc.»
Die heikelste Stelle?
«Die erste Kurve. Hier hatte Marc Neumann mal ein Bremsversagen. Das habe ich leider mitansehen müssen. Wir hatten alle Angst um ihn, da er geradewegs in die Mauer gefahren ist.»
Das Strecken-Highlight?
«Die zweite Kurve. Dort kann man einfach immer und jeden überholen. Da die nächste Kurve eine Linkskurve ist, muss man vor diesem Scheitel einfach ‚stehenbleiben‘, damit kein Konter eingeleitet werden kann.»
Das Drumherum?
«Das Beste ist die Sachskurve. Da kannst du als Zuschauer so nahe wie nirgends sonst deine Helden beobachten und anfeuern.»
Du biegst als Zweiter im Windschatten des Führenden in die letzte Runde des Rennens ein. Was tust du?
«Ich würde ihn schon in der erwähnten zweiten Kurve überholen und alle Türen dann zumachen.»
Deine persönliche Erinnerung an die Strecke?
«Als ich 2012 in der Sachskurve stürzte. Dort habe ich beinahe meinen linken Ringfinger verloren. Diese Kurve ist für Fingerverlust berüchtigt. Tim Eby verlor dort auch einen seiner Finger.»
Auf wen würdest du dein Geld setzen?
«Reiterberger, wer sonst? Er hätte es einfach Mal verdient, in einem guten Umfeld in der WorldSBK zu fahren. Ich finde es krass, dass er nie eine richtige Chance bekam, in dem er sich zwei bis drei Jahre anpassen konnte. Er ist klar der beste deutsche Fahrer auf einem Superbike. Man sollte ihm das doch irgendwie ermöglichen können?»