IDM News: Heimatgefühle, Geplänkel und Spätzünder
Ein weiteres Großereignisse wirft bereits seine Schatten voraus. Der nächste EWC-Lauf steht an. Vorher kann man noch was für die heimischen Wände ergattern. Oder hört den Superbike-Favoriten zu, wie sie mit dem Finger verbal auf andere zeigen.
Blick zurück
Auch im Vorjahr war die IDM Superbike in der Motorsport Arena Oschersleben unterwegs. Die Pole-Position eroberte sich mit einer Zeit von 1.24,894 min der spätere Meister Florian Alt mit seiner Holzhauer-Honda. 0,075 sec langsamer war im Training der dreifache IDM-Champion Ilya Mikhalchik. Als Dritter landete mit seiner Zeit von 1.25,468 min der Finne Hannes Soomer in Reihe 1. In Rennen 1 hätte es für Alt fast mit einem lupenreinen Start-Ziel-Sieg geklappt. Doch in Runde 13 schaute kurzzeitig Soomer an der Spitze vorbei. Gewonnen hat Alt dann trotzdem, vor Hannes Soomer und Bastien Mackels. Das Ergebnis in Rennen 2 hatte bei den Top Drei die identische Reihenfolge.
Kunst für den guten Zweck
Der LIQUI MOLY Motorrad Grand Prix Deutschland auf dem Sachsenring sorgte bei seiner Jubiläumsausgabe 2023 fünf Tage lang für Action pur. Für den guten Zweck wird nun ein Andenken an das Event versteigert: Ein Kunstwerk des Dresdner Künstlers Kay LEO Leonhardt. Das Werk trägt die Unterschriften vieler MotoGP Fahrer, Politiker und Prominenter, die 2023 beim Motorrad Grand Prix auf dem Sachsenring zu Gast waren – mitbieten kann man zugunsten von Wings for Life. Wings for Life ist eine gemeinnützige Stiftung für Rückenmarksforschung und arbeitet daran, eine Heilung für Querschnittslähmung zu finden. Seit 2004 finanziert Wings for Life mit Hilfe von Spendengeldern aussichtsreiche Forschungsprojekte und klinische Studien zur Heilung des verletzten Rückenmarks. Man erhält nach der Auktion das signiertes Unikat von Künstler Kay LEO Leonhardt, Maße: 70 x 100cm, Übergabe mit hochwertigem Metall-Rahmen. Die Auktion ist eröffnet.
Superbike-Geplänkel
«Wenn Florian (Alt) sagt, dass ich jetzt der Gejagte bin», lacht der Gesamt-Führende Patrick Hobelsberger über die Aussage des Westfalen, «dann will er nur von sich ablenken und den ganzen Druck und Stress loswerden. Wir werden nämlich alles dafür tun, dass wir ihn am Ende schlagen können, wenn es um den Titel geht. Er muss ihn verteidigen. Also bleibt er auch jetzt noch der Gejagte, selbst wenn ich die Meisterschaft gerade anführe.» Hobelsberger war im Vorfeld der Veranstaltung schon in Oschersleben trainieren und bei der Zeitmessung 1,48 Sekunden schneller als je zuvor. (Quelle: idm.de)
Viel los in der IDM
In der Saison 2024 beteiligen sich so viele Hersteller wie noch nie an der Meisterschaft. An Bord sind: BMW, Ducati, Honda, Kawasaki, Yamaha, KTM, Triumph, MV Agusta.
Später Einstieg
Der Auftakt zur Langstrecken-WM in Le Mans hatte Hannes Soomer im April dazwischengefunkt. Statt noch ein paar schnelle Runden in der Vorbereitung auf den IDM-Auftakt zu drehen, kam er nach einem Sturz mit einer Schulterverletzung ins Krankenhaus. «Es war schon ein komisches Gefühl, das Rennen, bei dem man dabei sein sollte, vom Sofa aus im Livestream zu verfolgen», berichtet Hannes Soomer bei idm.de von seinem Sachsenring-Wochenende. Jetzt sieht er ein hartes Stück Arbeit vor sich und dem ganzen Team, wenn die Konkurrenz ab dem ersten Rennen in Oschersleben bekämpft werden soll. In der vergangenen Woche war das Team Enos Motorsport auf der Teststrecke in Pärnu testen. Die Schritte sein kleiner als ursprünglich geplant. „Uns fehlen noch mehrere Tests und wir sind sicher nicht so schnell, wie wir es uns vor der Saison erhofft hatten, aber unsere Vorbereitung ist so gut wie es derzeit geht. Am kommenden Sonntag werden wir sehen, was dabei rauskommt.“
Heimatgefühle
Werner Daemen ist nicht nur Chef im IDM Superbike Team Champion-alpha-Van Zon-BMW und zur Zeit in Oschersleben, sondern auch Teammanager des BMW Motorrad World Endurance Teams, mit dem es in der kommenden Woche in seine belgische Heimat geht, wo der zweite Lauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft ansteht: «Für mich als Belgier und Teammanager ist unser Heimrennen natürlich ein sehr wichtiges Rennen. Aber am wichtigsten ist: Nach Le Mans sind wir Dritter in der Weltmeisterschaft, und es ist entscheidend, dass wir in Spa ein gutes Ergebnis holen, um unsere Chancen zu wahren. Wir haben nur vier Rennen, also müssen wir immer angreifen. Aber ich denke, dass wir starke Fahrer und auch das Bike haben, um zu versuchen, dieses Rennen zu gewinnen. Und auf zwei Rädern zu bleiben – denn das ist das Wichtigste. Wenn man in einem 8-Stunden-Rennen stürzt, ist das ein großes Problem. Meine Erwartungen sind hoch, um ehrlich zu sein. Unser Bike, unsere Fahrer, wir haben alles, um in Spa ein starkes Ergebnis zu holen. Ich bin sicher, dass wir auf das Podium fahren können, und hoffen wir, wie vor zwei Jahren, auf die oberste Stufe. Ich denke, das ist möglich.»
Spätzünder
Patrick Hobelsberger hatte in Oschersleben nicht den besten IDM-Freitag erwischt. Denn direkt zu Beginn musste der Führende der Superbike-Gesamtwertung zu Boden. Auch danach wurde es nicht wirklich besser. An seiner Motivation, die Oschersleben-Tour noch zu einem erfolgreichen IDM-Ausflug zu machen, mangelt es dem GERT56-Fahrer nicht: «Ganz schön turbulente Freitagstrainings. Tja, was für ein Tag. Sturz in der ersten Runde im FP1 auf einer nassen Stelle, nur zwei gute Runden im FP2 wegen eines technischen Problems und im dritten Training fast keine Runden. Es gelang mir, mich zu berappeln und den Tag als Vierter zu beenden. Das waren maximal zehn Runden gestern. Großes Sorry an das Team. Wir werden am Samstag wieder dabei sein, da bin ich mir sicher. Wir sehen uns alle und danke für eure supernetten Nachrichten. Es geht nur darum, «wie sehr willst du es».»
Im dritten Freien Training am Samstag holte der Bayer die zweitschnellste Zeit hinter BMW-Kollege Ilya Mikhalchik.