Diana Spalteholz: «Ich war wie in Trance»
Gut drei Jahre ist es her, dass sich das Leben von Diana Spalteholz, heute 24 Jahre alt, grundlegend geändert hat. Beim IDM-Lauf auf dem Nürburgring war sie damals in der 125er-Klasse dabei, als sie mit über 190 km/h stürzte und mit multiplen Verletzungen im Krankenhaus landete.
Die Liste der Blessuren war lang. «Am rechten Arm war die Speiche gebrochen», zählt sie auf. «Das Becken war vier Mal entzwei. Das linke Knie war komplett hinüber, der linke Fuss war an sechs Stellen gebrochen, der recht ein Mal.»
Darüber hinaus wurde später noch eine leichte Hirnblutung diagnostiziert. «Ich habe beim Sprechen die Sätze einfach mittendrin aufgehört», berichtet sie. «Aber beim MRT hat sich gezeigt, dass diese Blutung unbedenklich war.» Sechs Monate sass die junge Frau im Rollstuhl und bis heute, mehr als drei Jahre später, muss sie noch immer einmal wöchentlich zur Reha.
Doch nicht nur ihre Laufbahn als Motorsportlerin war damals zu Ende. Auch beruflich musste sie sich nach der langen Genesungszeit umorientieren. «Ich habe noch leichte Bewegungseinschränkungen», schildert sich. «Daher konnte ich meine Ausbildung zur KFZ-Mechanikerin nicht beenden. Jetzt mache ich auf dem Landratsamt in Schleiz eine Ausbildung zur Kauffrau der Bürokommunikation.»
Zurück auf der Rennstrecke
Ihr Leben hat Diana Spalteholz inzwischen wieder gut im Griff. Für die 24-Jährige, die ihr erstes Rennen im Jahr 2003 im ADAC Junior Cup bestritt, war es nun an der Zeit, den nächsten Schritt zu tun. Im tschechischen Most ist sie erstmals nach ihrem Horror-Crash wieder aufs Motorrad gestiegen.
«Als ich mit der Idee ankam», gesteht sie, «haben alle gesagt, ich spinne. Aber zu Weihnachten bekam ich dann eine Lederkombi.» Am 20. Juli drehte sie dann ihre erste Runde nach Jahren der Abstinenz. «Mein erster Turn war ganz komisch. Ich war wie in Trance.»
Da ihre Kawasaki ZX 6 R leider streikte, teilte sie sich mit ihrem mitgereisten Freund Michael Schwarz eine Suzuki GSX R 1000. «Ich wurde von mal zu mal schneller und war am Ende gerade mal drei Sekunden langsamer als damals mit meiner Yamaha R6.»
Weitere Trainings sind schon geplant. Denn Diana Spalteholz will es noch Mal wissen. «Vom 21. bis 22. September will ich beim Rennen in Frohburg dabei sein. Der Rennleiter weiss schon Bescheid.»