Werner Daemen: «IDM ist wichtig für Zolder»
Werner Daemen (re.) und Hans Vandeven als IDM-Veranstalter
Werner Daemen, Chef des Teams Van Zon-Remeha-BMW, staunte nicht schlecht, als sein Schützling Markus Reiterberger eine tiefe 1.31er-Rundenzeit beim IDM-Lauf in Zolder zeigte. «Ich habe mal eine 1.33 geschafft», meinte der Belgier, der in der Nähe von Zolder zu Hause ist, dort seine Motorsportschool betreibt und schon unzählige Runden auf der ehemaligen Formel1-Piste gedreht hat. «Aber 1.31, da hat er nochmal gut was drauf gepackt. Das ist schnell.»
Für Werner Daemen waren die Wochen vor Zolder mehr als anstrengend. Denn er leitet nicht nur das BMW-Team mit Reiterberger, dem belgischen Lokalmatadoren Bastien Mackels, dem Niederländer Leon Bovee und dem Ukrainer Sergiy Grygorovych, sondern trat mit der Motorsportschool auch als Veranstalter des IDM-Events auf.
«Ich kann natürlich auch keine Mauern wegreissen», meint er in Richtung der Kritiker, die einige Abschnitte in Zolder für nicht ganz ungefährlich halten. «Ich kann auch keine Kiesbetten breiter machen. Aber ich will vor der Veranstaltung wissen, dass wir in puncto Sicherheit alles Menschenmögliche getan haben.»
Da durfte es auch schon mal gerne die eine oder andere Nachtschicht sein. Alleine für die Installation der Airfences an den neuralgischen Punkten nimmt die Motorsportschool 20.000 Euro extra in die Hand. Eigenleistung nicht mitgerechnet. «Am Vorabend des ersten IDM-Trainings haben wir mit zwei Trucks die Airfences aus Spa-Francorchamps geholt», berichtet Daemen. «Bis abends um 23 Uhr haben 20 Leute die Airfences montiert. Dann mussten wir die Trucks noch zurückbringen.»
Am Sonntagabend ging das Spiel den umgekehrten Weg, denn am Montag musste in Spa wieder alles in den Urzustand versetzt sein. Der IDM-Lauf alleine ist für Daemen und die Motorsportschool kein dickes Geschäft. Doch Daemen setzt auf die Nachwirkungen, die das IDM-Event mit sich bringt.
«Als Veranstalter lohnt sich dieser eine Renntag nicht», weiss Daemen. «Aber der Motorradsport war in Belgien fast tot. Da müssen wir erst wieder etwas aufbauen, dass es auf lange Sicht auch wieder eine gute nationale Meisterschaft gibt.»
«Auch für unsere Motorsportschool hier in Zolder ist die IDM wichtig», erklärt der Belgier weiter. «Denn das macht die Leute an der Strecke und ihre Betreiber wieder wach für die Sicherheit. Ausserdem bekommen wir von den Sicherheitsleuten und den Streckenposten sehr viel Lob. Die Motorradleute seien viel netter und normaler als die Autofahrer.»
Glück hatten die Fahrer und ihre Besucher am Zolder-Wochenende mit dem Wetter. Drei Tage Sonnenschein und angenehme Temperaturen lockten mehr Fans an die Strecke als das verregnete Premieren-Wochenende im Vorjahr.
«Sonnenschein ist unbezahlbar», weiss auch Daemen. «Und den kann man nicht kaufen.»