Lucy Glöckner: «Mein Weg wird weitergehen»
Ende September bestritt Lucy Glöckner in Hockenheim das letzte Rennen für das Wilbers-BMW-Racing Team. Wie es mit ihrer motorsportlichen Zukunft weitergeht, ist noch offen. Auch neben der Rennstrecke muss sich Glöckner neu orientieren. Denn sie war nach Nordhorn in die Nähe des Teams gezogen und hatte in der Firma von Wilbers auch zwischen den Rennen gearbeitet. Auch der Job ist futsch. Man hatte sich gemeinsam entschieden, die Zusammenarbeit vor der ursprünglich ausgemachten Vertragslaufzeit zu beenden.
«Lucy geht einen für uns unbekannten neuen Weg», erklärte das Team nach dem letzten gemeinsamen Rennen in Hockenheim. «Wir bedanken uns für die vier Jahre, die sie in Nordhorn erfolgreich absolviert hat. Immerhin als Vizemeisterin der Saison 2014. Es wird sicher nicht einfach, ein solches Ergebnis zu toppen. Die deutlich gewachsene Superstockbesetzung in dieser Saison hat gezeigt, dass es nicht immer leicht ist, eine erfolgreiche Saison zu wiederholen.»
«Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiede ich mich aus der Saison 2015 sowie aus dem Team Wilbers und bedanke mich gleichzeitig für die vier Jahre», schreibt Glöckner auf ihrer Facebook-Seite. Im Jahr 2012 war sie nach dem Vizetitel im Yamaha R6 Cup ins Team von Benny Wilbers und in die IDM Superbike eingestiegen.
Im Vorjahr kam der Wechsel in die IDM Superstock, wo Glöckner den Vizetitel holte. In diesem Jahr blieb sie in der Superstock-Klasse, doch es lief um einiges holpriger. «Die Saison 2015 begann für mich schlecht», lautet Glöckners Zusammenfassung. «Ich hatte Probleme, der Spaß am Fahren war nicht mehr der, wie in den Jahren zuvor. Eine Schulterverletzung zwang mich dann zur Pause, so dass ich in der Gesamtwertung endgültig und definitiv nicht mehr vorn mitmischen konnte.»
Auch im Team lief es in diesem Jahr nicht mehr rund und man beschloss gemeinsam, nach der Saison 2015 getrennte Wege zu gehen. «Über all diese Jahre hinweg habe ich immer und stets versucht, mein Bestes zu geben», hält Glöckner auch den Kritikern entgegen. «Wer mich kennt, weiß, dass ich dies zu jeder Zeit getan habe und, dass es Ausreden für mich nicht gab und auch nicht gibt. An den Rennwochenenden habe ich stets versucht, für das Team alles aus dem Motorrad und mir herauszuholen.»
Glöckner ist mit sich im Reinen und orientiert sich nach vorne. «Ich bin stolz auf das, was mir geboten wurde und auf das, was ich mir durch harte Arbeit verdient habe. Auch wenn die Zukunft noch ungewiss ist, sehe ich dieser positiv entgegen. Mein Weg wird weitergehen, mal sehen in welche Richtung und wohin.»